Solingen – Ein erschütternder Anschlag überschattet das Stadtfest! Am Freitagabend gegen 21.45 Uhr hat ein Mann in Solingen wahllos mit einem Messer auf mehrere Besucher der Veranstaltung eingestochen. Der Täter, der von Zeugen als arabisch aussehend beschrieben wurde, ist derzeit auf der Flucht. Es herrscht Ausnahmezustand und es wurden Straßensperren errichtet! Hier alles, was wir wissen:
Bei dem Angriff kamen drei Menschen ums Leben und mehrere wurden schwer verletzt. Dutzende Rettungskräfte sind im Einsatz, um den Verletzten zu helfen. Der Vorfall ereignete sich auf dem Fronhof, einem belebten Platz in der Innenstadt, wo im Rahmen des Stadtfests eine Bühne aufgebaut war und Livebands auftraten. Der Täter soll die Besucher direkt vor der Bühne attackiert haben. Die Todesopfer sind eine Frau und zwei Männer aus Solingen und Düsseldorf. Der Angreifer zielte offenbar gezielt auf den Hals seiner Opfer, was die Ermittler dazu veranlasst, die Tat als Terroranschlag einzuordnen und nicht als Amoklauf. So sieht die Polizei die Situation:
Hauptkommissar Sascha Kresta, Sprecher der Polizei Wuppertal, erklärte: "Der Angreifer hat wahllos mit einem Messer auf Menschen eingestochen. Daher betrachten wir den Vorfall als Anschlag. Momentan haben wir drei tödlich verletzte Opfer, vier Schwerverletzte und mehrere Menschen, die unter Schock stehen. Wir fahnden mit einem Großaufgebot nach dem Täter und führen parallel Ermittlungen, Spurensicherungen und Zeugenbefragungen durch.“ Die Polizei hat Großalarm ausgerufen und sucht intensiv nach dem Messer-Täter. Das Stadtfest wurde nach dem Angriff abgebrochen, und ein Polizeihubschrauber kreist über dem abgesperrten Gelände. SEK-Einheiten aus ganz Nordrhein-Westfalen sind in Solingen im Einsatz. Straßenkreuzungen wurden gesperrt, und die Einwohner wurden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen und die Innenstadt zu meiden. In einem Café wurde ein provisorisches Lagezentrum eingerichtet.
Philipp Müller, einer der Mitorganisatoren, erklärte gegenüber dem "Solinger Tageblatt“ auf der Bühne, dass der Rettungsdienst um das Leben von neun Menschen kämpfe. Tausende Besucher folgten der Aufforderung, den Platz ruhig zu verlassen. "Die Menschen sind geschockt, aber haben den Platz friedlich verlassen“, berichtete Müller.
NRW-Innenminister Herbert Reul (71, CDU) besuchte noch in der Nacht den Tatort und äußerte sich um 1.17 Uhr vor der Presse: "Es ist erschütternd, was hier am Tatort passiert ist. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und den Verletzten. Wir können nur hoffen, dass die Schwerverletzten überleben.“ Oberbürgermeister Tim Kurzbach (46, SPD) schrieb auf Facebook: "Heute Abend sind wir alle in Solingen in Schock, Entsetzen und großer Trauer. Wir wollten unser Stadtjubiläum feiern und müssen nun Tote und Verletzte beklagen. Es bricht mir das Herz, dass unsere Stadt Opfer eines Attentats wurde. Ich habe Tränen in den Augen, wenn ich an die Verstorbenen denke. Ich bete für alle, die noch um ihr Leben kämpfen.“ Die CDU-Bundestagsabgeordnete Serap Güler (44) äußerte sich auf "X“: "Es ist erschreckend und grausam, was in Solingen geschehen ist. Ich hoffe, dass die verletzten Opfer dieses furchtbaren Anschlags überleben, und wünsche den Angehörigen viel Kraft. Hoffentlich wird der Täter schnell gefasst. Meine Gedanken sind bei allen, die vor Ort sind.“
Solingen feiert an diesem Wochenende seinen 650. Stadtgeburtstag mit einem "Festival der Vielfalt“. Das Fest sollte bis Sonntag dauern und bot auf einer großen Festmeile vom Neumarkt über den Fronhof bis zum Mühlenplatz ein Programm mit Musik, Kabarett, Akrobatik, Kunsthandwerk und Kinderunterhaltung. Insgesamt waren rund 80.000 Besucher erwartet.