Im Süden Syriens ist es Montagmorgen zur Explosion einer Gas-Pipeline gekommen, die anschließend zu einem landesweiten Stromausfall geführt hat. Während die Regierung des Landes einen terroristischen Anschlag befürchtet, wirft die syrische Opposition der Regierung vor, den Anschlag auf die Pipeline selbst geplant und durchgeführt zu haben.
Nachdem die Explosion einer Gas-Pipeline im Süden von Syrien zum Stromausfall im ganzen Land geführt hatte, sprach der syrische Energieminister Ali Ghanem im staatlichen Fernsehen von einem Terroranschlag. Sofort nach der Explosion hätten Fachkräfte mit den Reparaturen der durch die Explosion verursachten Schäden begonnen. Aus diesem Grund sei in vielen Haushalte bereits der Strom zurückgekehrt. Am frühen Montagmorgen kurz nach Mitternacht war es nordöstlich der Hauptstadt Damaskus zu der gewaltigen Explosion gekommen. Elektrizitätsminister Mohammed Suhair Charbutli vermutet hinter der Explosion Sabotage, da dies bereits “die sechste ihrer Art war, der diese Pipeline im selben Gebiet ausgesetzt war”. Durch die Explosion war der Gasdruck in einem Kraftwerk gesunken, das daraufhin den Betrieb einstellen musste. Im staatlichen Fernsehen waren Bilder von einem Großband zu sehen.
Seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien im Jahr 2011 ist es bereits häufiger zu Anschlägen auf die Gas-Pipeline gekommen. Allerdings dürfte interessant sein zu erfahren, wer hinter diesen Angriffen steckt. Während die Regierung die Opposition verdächtigt, glaubt die Opposition an eine gezielte Steuerung der Anschläge durch die Regierung. Zur Zeit finden in Genf gerade Verhandlungen statt, bei denen es um die Beilegung des seit 2011 schwellenden Konfliktes geht. Die Verhandlungen werden von jeweils 15 Vertretern der Regierung, der Opposition und der Zivilgesellschaft geführt. Während die Opposition der Regierung vorwirft, mit den Anschläge die Verhandlungen torpedieren zu wollen, machte Ministerpräsident Hussein Arnus die Opposition für den Anschlag verantwortlich: “Diese Explosion fiel mit dem Beginn der Sitzungen des Verfassungsausschusses zusammen”, sagte Arnus gegenüber Journalisten. Kein Wunder also, dass die Verhandlungen in Genf sich als schwierig gestalten. Zuletzt waren die Gespräche außerdem wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt worden.