Die iranische Führung hat im Streit um das internationale Atomabkommen nach eigenen Angaben konstruktive Gespräche mit dem Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) geführt. "Der Iran und die IAEA haben fruchtbare Diskussionen auf der Grundlage von gegenseitigem Respekt geführt", twitterte der iranische UN-Botschafter Kasem Gharibabadi, der am Sonntag an dem Treffen mit IAEA-Chef Rafael Grossi teilgenommen hatte. Das Ergebnis solle "heute Abend" bekanntgegeben werden.
Grossi hatte am Sonntagmorgen in Teheran Gespräche dem Leiter der iranischen Atomenergieorganisation, Ali Akbar Salehi, aufgenommen. Später war ein Treffen Grossis mit dem iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif geplant, wie Sarif dem englischsprachigen iranischen Sender Press TV sagte.
Der Iran droht damit, ab Dienstag den Zugang der IAEA-Inspekteure zu einem Teil seiner Atomanlagen einzuschränken, wenn die USA ihre Sanktionen gegen Teheran nicht lockern. Am Sonntag um Mitternacht endet eine vom iranischen Parlament gesetzte Frist.
Grossi will sich in Teheran nach eigenen Angaben um eine "einvernehmliche Lösung" bemühen, damit die IAEA ihre Kontrollen fortsetzen könne. Nach seiner Rückkehr aus Teheran will er am Sonntagabend eine Pressekonferenz in Wien, dem Sitz der IAEA, halten.
Der Iran hatte den IAEA-Inspektoren in einem Zusatzprotokoll zu dem Atomabkommen von 2015 auch kurzfristige Kontrollen von Anlagen zugesagt. Ein vom iranischen Parlament im Dezember verabschiedetes Gesetz fordert jedoch, dass diese Erlaubnis im Februar aufgehoben wird, sollte es bis dahin keine Erleichterungen bei den US-Sanktionen geben.
Die Wiener Nuklearvereinbarung soll den Iran am Bau von Atomwaffen hindern, dafür wurden der islamischen Republik Lockerungen der Sanktionen zugesagt. Nach ihrem Ausstieg aus dem Abkommen 2018 verhängten die USA aber neue Sanktionen gegen den Iran. Seither hat sich auch Teheran schrittweise von seinen Verpflichtungen zurückgezogen.
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