Tausende Anhänger des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump haben am Samstag erneut gegen dessen Wahlniederlage protestiert. Bei der Kundgebung in Washington beklagten sie einen angeblichen Betrug bei der Präsidentschaftswahl Anfang November. Die Unterstützung für den Amtsinhaber, der seine Niederlage gegen den Demokraten Joe Biden nach wie vor nicht eingeräumt hat, fiel aber deutlich geringer aus als vor einem Monat, als 10.000 Demonstranten zur Freedom Plaza nahe dem Weißen Haus geströmt waren.
Die Teilnehmer der Kundgebung forderten "vier weitere Jahre" für Trump im Weißen Haus. "Wir werden nicht aufgeben", sagte der Demonstrant Luke Wilson, der aus dem Bundesstaat Idaho angereist war. Trump-Fan Dell Quick nannte Trumps Abwahl eine "große Ungerechtigkeit". Unter den Demonstranten waren auch Mitglieder der rechtsradikalen Gruppierung Proud Boys. Teilnehmer einer Gegenkundgebung in der Nähe skandierten "Nazis raus!".
Trump spricht seit Wochen von "Wahlbetrug", der seinem Herausforderer Biden angeblich zum Sieg verholfen habe. Das Trump-Lager ist allerdings mit einer Reihe von Klagen gegen die Wahl gescheitert. Auch vor dem Obersten Gerichtshof der USA erlitt er zwei Niederlagen. Inzwischen haben alle Bundesstaaten die Wahlergebnisse zertifiziert.
Biden hatte sich bei der Wahl 306 von insgesamt 538 Wahlleuten gesichert, die am Montag den Präsidenten wählen. Für einen Wahlsieg brauchte der frühere Vizepräsident mindestens 270 Wahlfrauen und -männer. Am 20. Januar soll Biden als 46. Präsident der US-Geschichte vereidigt werden.
by TASOS KATOPODIS