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Tausende Lkw-Fahrer dürften Weihnachten rund um Dover verbringen

Wiederaufnahme des Verkehrs mit Frankreich schleppend

Trotz der Wiederaufnahme des Reise- und Frachtverkehrs zwischen Großbritannien und Frankreich dürften tausende Fernfahrer Weihnachten fernab ihrer Familie verbringen. Es werde "einige Tage dauern", bis sich der immense Lkw-Stau rund um den Hafen von Dover auflöse, warnte die britische Regierung am Mittwoch. Dort sind rund 4000 Laster gestrandet. Der Fähr- und Eisenbahnverkehr lief langsam wieder an - für die Betroffenen ist in der Regel ein negativer Coronatest Voraussetzung.

Es gebe nun "viel zu tun" und das Problem werde nicht "sofort" gelöst sein, sagte Wohnungsbauminister Robert Jenrick dem Sender Sky News zur Lage der Lkw-Fahrer. Hunderte von ihnen stecken auf der Autobahn Richtung Dover fest, weitere auf einem ungenutzten Flughafen. Unter anderem dort sollen sich die Fahrer testen lassen können - der negative Coronatest darf nicht älter als 72 Stunden sein.

Der Hafen von Dover hatte in der Nacht zum Mittwoch wieder geöffnet, nachdem sich Paris und London auf eine Lockerung der strikten Reise- und Verkehrsbeschränkungen geeinigt hatten. Frankreich hatte wegen der in Großbritannien aufgetauchten neuen Coronavirus-Variante die Grenzen für den Frachtverkehr geschlossen. Das hatte die Befürchtung von Versorgungsengpässen in Großbritannien vor allem bei frischen Gütern geschürt.

Die britische Supermarktkette Tesco hatte daher am Dienstag angekündigt, einige Produkte des täglichen Bedarfs zu rationieren, etwa Eier, Reis und Seife. Auch Toilettenpapier sollte nur noch in kleinen Mengen an Kunden abgegeben werden. Viele Menschen hatten Hamsterkäufe getätigt und die Regale einiger Produkte leergeräumt.

Aus Protest gegen die Verzögerung und ihre missliche Lage ließen viele Fahrer in der Nacht auf dem Flughafen für eine halbe Stunde ihre Hupen ertönen. Etliche rechneten nicht mehr damit, es zum Weihnachtsfest noch zu ihren Familien zu schaffen. Britische TV-Bilder zeigten kleinere Rangeleien mit Polizisten am frühen Mittwochmorgen.

Der französische Spediteursverband FNTR beklagte, die Situation der Fernfahrer sei "bei weitem nicht gelöst". Die Lage sei schlimm, es fehle an den nötigen Coronatests, an Lebensmitteln und Informationen, sagte eine Sprecherin AFP. Viele haben zudem keinen Zugang zu Toiletten und Sanitäranlagen.

Unterdessen erreichten am Mittwoch die ersten Fähr-Passagiere wieder den Hafen von Calais. Auch die Eurostar-Züge fuhren allmählich wieder.

by JUSTIN TALLIS