Auf mysteriöse Weise ist eine Taube von Alabama in den USA nach Melbourne in Australien gelangt. Trotz einer stolzen Reise-Leistung von fast 15.000 Kilometern zeigten sich die australischen Behörden am Donnerstag aber ungnädig mit "Joe", der seinen Spitznamen dem künftigen US-Präsidenten Joe Biden verdankt: Der Vogel soll wegen der strikten Quarantäne-Regeln des Landes eingeschläfert werden.
Eine Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums erklärte, die Taube sei "nicht gesetzeskonform für den Import vorbereitet worden". Also sei "der sanitäre Status dieses Vogels und all jener, die mit ihm vor der Ankunft in Kontakt kamen, unbekannt". Die Sprecherin wies zudem auf das "Risiko für die Bio-Sicherheit", die australische Vogelwelt und die industrielle Geflügelzucht hin, die von der unkontrolliert zugeflogenen Taube ausgingen.
Derweil erfreuten sich die Zeitungsleser an den Berichten über die lange Reise von "Joe". Kevin Chelli-Bird aus Melbourne erzählte, dass er den Vogel kurz nach Weihnachten völlig ausgezehrt vor seinem Haus entdeckt habe. Mit Hilfe eines Rings, den die Taube am Bein trug, konnte nachverfolgt werden, dass sie im Oktober an einem Flugwettbewerb in den USA teilgenommen hatte.
"Wir glauben, dass sie bei dem Flug vom Kurs abgekommen und aufs Meer hinausgeflogen ist", erzählte Chelli-Bird der Tageszeitung "Herald Sun". Dann müsse die Taube auf einem Schiff gelandet und mitgenommen worden sein. Vielleicht habe "Joe" vom scheidenden US-Präsidenten Donald Trump "die Nase voll" gehabt und sich deshalb entschieden,"abzuhauen".
by afp