Showdown zwischen Faber und Graf
Schon zum dritten Mal bekommt es Hauptkommissar Faber (Jörg Hartmann, 50) mit seinem ewigen Rivalen Markus Graf (Florian Bartholomäi, 33) zu tun. Im neuesten Dortmund-Krimi “Tatort: Monster” (2.2., 20:15 Uhr, Das Erste) wird einmal mehr die private Vergangenheit des Ermittlers beleuchtet. Kann er seine alten Dämonen diesmal endgültig besiegen? Auch sein Kollege Pawlak wird im aktuellen Fall tief in den Faber’schen Sumpf hineingezogen…
Als die Dortmunder Polizei einen Tatort erreicht, kauert eine junge Frau direkt neben dem Opfer – offenbar handelt es sich um die Mörderin. Das Tatmesser hält Evelyn Kohnai (Luisa-Céline Gaffron) noch in ihrer blutverschmierten Hand und will sich nur unter einer Bedingung ergeben: Sie verlangt, mit Kommissar Faber sprechen zu können. Welche Verbindung sie zum Leiter der Dortmunder Mordkommission hat, ist zunächst völlig unklar. Nachdem sich Faber ihr gegenüber ausweist, lässt sie das Messer fallen und sich widerstandslos festnehmen. Über die Tat sprechen kann sie jedoch nicht. Noch nicht.
Da bekommt plötzlich Kommissar Jan Pawlak (Rick Okon) einen verstörenden Anruf seiner sechsjährigen Tochter Mia. Ein böser Mann sei bei ihnen zu Hause. In höchster Alarmbereitschaft macht er sich mit Kollegin Nora Dalay (Aylin Tezel) auf den Weg zu seiner Familie. Dort angekommen, zeigt sich ihm eine verheerende Szenerie: Seine Frau Ella (Anke Retzlaff) liegt mit einer Überdosis Drogen in Lebensgefahr am Boden, seine Tochter ist verschwunden… Doch wie hängen die beiden Fälle zusammen? Die Kommissare machen sich sofort auf die Suche nach Mia und stoßen recht bald auf den Missing Link: Fabers ewiger Feind Markus Graf…
Ja, zumindest wenn man ein eingefleischter Fan der Dortmunder “Tatort”-Filme rund um Hauptkommissar Faber ist. Einmal mehr wird die dunkle Vergangenheit von Faber beleuchtet. Der Konflikt mit Graf wirkt in manchen Nuancen vielleicht ein wenig inszeniert, aber der Krimi macht dennoch durchaus Spaß, ist spannend, stringent aufgebaut und fesselt den Zuschauer bis zuletzt an das TV-Gerät – inklusive würdigem Finale.
Was dem Film allerdings nicht ganz gelingt, ist Zuschauer abzuholen, die die Vorgeschichte nicht mehr so präsent vor Augen haben. Zu wenig wird erklärt, wer dieser Graf überhaupt ist, was er mit Faber zu tun hat und warum er ihn in den Selbstmord treiben möchte. Um den Fall wirklich genießen zu können, sollte man die Leidensgeschichte Fabers parat haben. Außerdem muss man über den ein oder anderen Logikfehler hinwegsehen. Hollywood-Filmen verzeiht man das, wieso also nicht auch mal einem “Tatort”.
(dr/spot)