Die Tarifverhandlungen zwischen der Bahn und der Eisenbahngewerkschaft EVG sind erneut gescheitert. "Die dritte Verhandlungsrunde ist beendet. Der nächste Verhandlungstermin ist erst Ende Mai", erklärte der Konzern am Mittwochmorgen. Dieses Datum sei "aus unserer Sicht viel zu spät", sagte Bahn-Personalchef Martin Seiler dazu. "Wir sind die ganze Zeit verhandlungsbereit."
Die Gespräche waren am Dienstag in Fulda wieder aufgenommen worden. Die Bahn legte ein neues Angebot vor, das sich am Tarifabschluss im öffentlichen Dienst orientiert und unter anderem zehn Prozent mehr Lohn ab kommendem Jahr vorsieht. Dass die Gewerkschaft das Angebot als nicht einmal verhandelbar bezeichnet, sei "sehr sehr bemerkenswert", sagte Seiler.
Die EVG hatte das neuerliche Angebot abgelehnt und Nachbesserungen gefordert. Sie findet vor allem die Laufzeit von 27 Monaten "inakzeptabel" und kritisierte, dass die Frage des Mindestlohns nicht gelöst sei. Einmalzahlungen wie vom Konzern vorgeschlagen lehnt die EVG ab.
"Das Ping-Pong von Forderungen und Angeboten muss jetzt aufhören, wir müssen ohne Vorbehalte am Tisch zu Lösungen kommen", forderte die Bahn. Es gehe um Kompromisse für beide Seiten.
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