Bei den Tarifverhandlungen zwischen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und der Bahn haben sich beide Seiten einvernehmlich auf eine Vertagung auf die kommende Woche geeinigt. "Wir haben intensiv verhandelt und zu vielen Themen eine Verständigung erreicht", erklärte DB-Personalvorstand Martin Seiler am Freitagabend in Berlin. Beide Tarifparteien wollten den jetzigen Stand der Verhandlungen in den zuständigen Gremien beraten und in der kommenden Woche zu weiteren Gesprächen zusammenkommen.
"Das Ziel ist in Sicht", zeigte sich Seiler optimistisch für eine mögliche Einigung. Auch EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch sprach von "zahlreichen Kompromisslinien", die erarbeitet worden seien. Diese sollten nun "mit den zuständigen Entscheidergremien" in der Gewerkschaft ausführlich diskutiert werden.
Eigentlich hatten EVG und Bahn ihre Verhandlungen von Montag an auf fünf Tage angesetzt - sie sollten also bis Freitag gehen. Nun aber einigten sich beide Seiten darauf, dass kommende Woche weiter verhandelt wird. Die Tarifverhandlungen laufen bereits seit Ende Februar, zwei Mal wurde begleitend dazu schon gestreikt.
Die EVG hatte zuletzt bei zwölf Monaten Laufzeit zwölf Prozent mehr Lohn für alle Beschäftigten, mindestens aber 650 Euro mehr gefordert. Die Bahn bot zuletzt bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine rein prozentuale Erhöhung von zwölf Prozent für untere, zehn Prozent für mittlere und acht Prozent für höhere Einkommen sowie einen steuerfreien Inflationsausgleich von einmalig insgesamt 2850 Euro an.
jes/ju