Zwei Tage nach zwei Messerangriffen im rheinland-pfälzischen Bad Hönningen hat die Staatsanwaltschaft Koblenz am Montag Einzelheiten zu der Tat veröffentlicht. Demnach wird einem 37 Jahre alten Deutschen vorgeworfen, am Samstagnachmittag erst einen 30-jährigen Deutschen und dann eine 55 Jahre alte Frau mit luxemburgischer und belgischer Staatsangehörigkeit attackiert zu haben. Die Frau starb, das männliche Opfer wurde schwer verletzt, ist aber außer Lebensgefahr.
Der Beschuldigte sei kurz nach der Tat noch in der Nähe festgenommen worden, erklärte die Staatsanwaltschaft. Vieles deute darauf hin, dass er sich in einem wahnhaften psychischen Ausnahmezustand befunden habe. Die Opfer habe er offenbar nicht gekannt. Vor seiner Festnahme habe er sich selbst erhebliche Schnittverletzungen zugefügt, offenbar in der Absicht, Suizid zu begehen.
Derzeit sei er unter Polizeiüberwachung in einer Klinik. Ermittelt wird wegen des Verdachts des Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung. Unter anderem soll ein Psychiater klären, ob der 37-Jährige während der Tat in seiner Schuldfähigkeit eingeschränkt war.
Das Amtsgericht Koblenz habe am Sonntag einen Haftbefehl erlassen, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Nach Abschluss der Krankenhausbehandlung komme der Verdächtige in eine Justizvollzugsanstalt. Bad Hönningen liegt am Mittelrhein zwischen Koblenz und Bonn.
smb/cfm