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Synodaler Ausschuss der katholischen Kirche soll öffentlich tagen

Der neue synodale Ausschuss der katholischen Kirche mit Bischöfen und Laien soll "im Regelfall" öffentlich tagen. Das erklärte nach der Konstituierung des Ausschusses am Samstag die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp. "Damit wird eine Form von Transparenz hergestellt, die ich für wichtig halte." 

"Wir sind es Katholikinnen und Katholiken, aber im Kern allen interessierten Menschen schuldig, sie zu informieren", fügte Stetter-Karp hinzu. Der Ausschuss habe sich zudem auf eine künftige Entscheidungsfindung mit Zweidrittelmehrheit aller anwesenden Mitglieder geeinigt.

Stetter-Karp erinnert zum Abschluss der konstituierenden Sitzung daran, wie der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland begonnen hatte: Eine Studie von 2018 habe offenbar gemacht, wie massiv der Missbrauchsskandal in der Kirche "war und ist". Das ZdK sei von den deutschen Bischöfen 2019 einstimmig gebeten worden, mit ihnen auf einen synodalen Weg zu gehen, um Ursachen zu analysieren und nach Lösungen zu suchen. "Die Arbeit im Synodalen Ausschuss folgt dieser Spur." 

In Essen waren am Freitag Bischöfe, 27 Delegierte des ZdK als Laienvertretung sowie 20 gewählte Mitglieder zu zweitägigen Beratungen zusammengekommen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, erklärte am Samstag, mit der Konstituierung des synodalen Ausschusses sei "ein Arbeitsinstrument" geschaffen worden, das für die öffentliche Wahrnehmung mit einem anderen Status verbunden sei als eine Synodalversammlung. "Ich denke, dass wir hier die Formen der weiteren Zusammenarbeit auf einen guten Weg gebracht haben."

Der Ausschuss soll bis 2026 einen synodalen Rat vorbereiten. Der Vatikan erklärte allerdings, die deutsche Kirche dürfe kein solches Gremium schaffen.

Obwohl er von einer großen Mehrheit der Bistümer getragen wird, sorgt der synodale Ausschuss bei konservativen Bischöfen für Kritik. Vier Bistümer verweigerten die finanzielle Unterstützung, darunter das Erzbistum Köln mit dessen Kardinal Rainer Maria Woelki. Der konservative Passauer Bischof Stefan Oster will vorerst nicht am synodalen Ausschuss mitarbeiten.

ilo/ck