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Symbolträchtige Prozession von Sarg von John Lewis über Brücke in Selma

Bürgerrechtsikone war 1965 an Brücke von Polizei schwer verletzt worden

In einem symbolträchtigen Akt ist der Sarg des US-Bürgerrechtlers John Lewis am Sonntag über die Brücke gefahren worden, an der er während eines Bürgerrechtsmarschs 1965 schwer verletzt worden war. Der in die US-Flagge gehüllte Sarg stand auf einer offenen Kutsche, die von zwei Pferden über die Edmund-Pettus-Brücke in Selma im Bundesstaat Alabama gezogen wurde.

Begleitet wurde die Kutsche von mehreren Familienmitgliedern, die teilweise T-Shirts mit Lewis' "Good Trouble"-Aufruf zum konstruktiven Protest trugen. Am Rande der Brücke sangen Trauernde die Bürgerrechtshymne "We Shall Overcome".

Lewis war bei einem gewaltsamen Polizeieinsatz während eines Bürgerrechtsmarschs 1965 an der Brücke der Schädel gebrochen worden - bei weitem nicht das einzige Mal, dass er in seinem Leben Gewalt durch Polizisten erfuhr. Der Marsch und das gewaltsame Einschreiten der Polizei gingen als "Blutiger Sonntag" in die US-Geschichte ein.

Die Bürgerrechtsikone war vor anderthalb Wochen im Alter von 80 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. In den 1960er Jahren gehörte Lewis zu den bekanntesten Mitstreitern von Martin Luther King Jr., die für die Gleichstellung der schwarzen Bevölkerung in den USA kämpften. Später vertrat er die Demokratische Partei jahrzehntelang im US-Kongress.

Als Höhepunkt der mehrtägigen Trauerfeiern zu seinen Ehren wird der Leichnam am Montag in der Rotunde des US-Kapitols in Washington aufgebahrt. Dies ist eine besondere Ehre, die nur wenigen Verstorbenen zuteil wird.

by Michael M. Santiago