Vor einem Jahr hatten sie für Chaos in Westerland gesorgt, sie hausten neben dem Edeka-Markt in der Maybachstraße. Ab Montag wollen die Punks wieder auf der Lieblingsinsel der Deutschen campen. Motto: „Sylt für alle!“
Diesmal aber nicht in der Nähe eines Edeka-Markts, sondern neben Aldi in Tinnum. Vorteil für die Chaoten: Sie sparen beim Bier. Denn bei Aldi können die Punker sich mit der günstigen Eigenmarke „Schultenbräu“ eindecken, eine Halbliter-Dose kostet nur 0,55 Euro. Zum Vergleich: Das günstigste Dosenbier bei Edeka in Westerland kostet 0,99 Euro (Holsten, 0,5 Liter).
Das neue Zeltlager in Tinnum entsteht in Absprache mit dem Kreis Nordfriesland. Die Punks nutzen eine Festwiese zwischen der Aldi-Filiale und dem Sylter Flughafen. Von ihrem Camp aus marschieren die Punks 20 Minuten lang bis ins Zentrum von Westerland. Veranstalter und Ober-Punk Jörg Otto (46) freut sich: „Eigentlich ziemlich zentral. Zum Protestcampen und Aktionen machen ist das richtig gut.“
Die „Letzte Generation“ habe mit ihren Farbanschlägen „den Vogel abgeschossen“. Die „Aktionen“ der Punks hatten Insulaner und Touristen im vergangenen Sommer schwer genervt. Rund 50 Punks waren vom 9-Euro-Ticket auf die Lieblingsinsel der Deutschen geschwemmt worden, hatten monatelang im Zentrum von Westerland gegrölt und gesoffen.
Doch Sylt wird die Punks nicht los, ihr Zeltlager ist vom Versammlungsrecht geschützt und liegt auf einer öffentlichen Fläche. Der Landkreis muss sich fügen. Aber es gibt strenge Regeln: Die Chaos-Camper müssen drei Toiletten aufstellen und ihren Müll korrekt entsorgen. Von 22 bis 10 Uhr gilt Ruhezeit.
Ob die Punks das schaffen?