96641:

Superspreader! Delta-Variante des Coronavirus ist hochgefährlich – Diese Lockerungen sind sehr riskant

Immer mehr Daten werden nun von der sogenannten Delta-Variante des Coronavirus (B.1.617.2) bekannt. Und jetzt scheint klar, dass diese Variante sich sogar noch schneller und einfacher überträgt, als die derzeit in großen Teilen von Europa vorherrschende Alpha-Variante (B.1.1.7). Nun bezeichnen erste Experten die Variante Delta gar als Superspreader-Variante, da sie eine Kombination verschiedener Mutationen beinhaltet. Studien zeigen unter welchen Bedigungen die Ansteckungsrisiken besonders hoch sind.

Delta-Variante wird auch in Deutschland bald dominieren

Virologen und Epidemiolgen sind sich sicher, dass die Delta-Variante

B.1.617.2 schon bald auch in Deutschland zur dominierenden Coronavirus-Variante werden wird. Zwar hat diese Mutante zur Zeit lediglich einen Anteil von 6,2 Prozent, doch in der Vorwoche gingen lediglich 3,7 Prozent der Ansteckungen mit Covid-19 auf die Kappe der Delta-Variante. Schon bald wird Delta daher die aktuell dominierende Alpha-Variante ablösen. Dabei handelt es sich lediglich um eine Frage der Zeit. Im Augenblick ist dies wegen der sehr niedrigen Ansteckungszahlen noch kein Problem. Allerdings könnte die Variante im Herbst für eine vierte Corona-Welle sorgen, wenn nicht rechtzeitig Maßnahmen zur Eindämmung dieser Variante getroffen werden. Vor allem ist wichtig, dass die Lockerungen im Augenblick nicht frühzeitig zu weit gehen.

Delta-Variante 40 bis 60 Prozent ansteckender

Wie schnell sich Delta ausbreitet hat man in Großbritannien gesehen, wo die Variante innerhalb kürzester Zeit für 90 Prozent aller Ansteckungen verantwortlich ist und die bis dahin vorherrschende Alpha-Variante fast komplett verdrängt hat. Eine Studie der englischen Gesundheitsbehörde schätzt Delta noch einmal 40 – 60 Prozent ansteckender ein, als die zur Zeit weit verbreitete Alpha-Variante B.1.1.7. Zu diesen Schluss kamen die Forscher durch einen Vergleich der Häufigkeit von Infektionen in den verschiedenen Haushalten. Die hohe Ansteckungsrate geht vermutlich auf die Mutation des

Stachelproteins zurück. Mit diesem dockt das Virus an menschliche Zellen an. Auch Wissenschaftler des Deutschen Primaten-Zentrums in Göttingen haben Delta analysiert und geben nun die Ergebnisse in einem Preprint bekannt. Insgesamt sollen drei verschiedene Mutationen der Variante dafür verantwortlich sein, dass Delta sich leichter und schneller überträgt.

Delta sorgt offenbar für höhere Viruslast

Die bisher gesammelten Daten deuten offenbar darauf hin, dass die Viruslast der Delta-Variante in den menschlichen Atemwegszellen höher ist. Dadurch geben infizierte Personen dann eine erhöhte Virenlast mit ihrer Atemluft beim Ausatmen ab. “Das tückische bei dieser Variante ist, dass Infizierte sehr schnell eine sehr hohe Viruslast im Rachen haben und damit andere anstecken können, bevor sie überhaupt merken, dass sie sich infiziert haben”, erklärt der Vorsitzende des Weltärztebundes Frank Ulrich Montgomery. Im Klartext bedeutet dies, dass die Delta-Variante die infizierten Personen leichter in Superspereader verwandelt. Der renommierte US-Virologe Eric Topol nennt B.1.617.2 bereits ganz offen eine “Superspreader-Variante”. Damit steht fest, dass sich die Infektionsgefahr durch Aerosole in Innenräumen weiter verschärfen wird. Das bedeutet, dass die ungeimpften und nur teilweise geimpften Menschen sehr vorsichtig agieren müssen, um eine Ansteckung zu vermeiden. Je weiter die Impfungen bis zum Herbst fortschreiten, umso besser wird Deutschland für die Bedrohung durch B.1.617.2 gewappnet sein. Generell wird das Risiko mit jeder im Haushalt lebenden Person ansteigen. Aus diesem Grund ist eine vollkommen Aufhebung der Maskenpflicht nach Ansicht der Experten auch keine gute Idee.

Beliebteste Artikel Aktuell: