Gute Nachrichten für viele krebskranke Menschen. In München wird nun ein neuer Super-Roboter installiert, der eine Krebsbehandlung ohne OP möglich macht. Dieser verschießt Röntgenstrahlen punktgenau in die Tumore, so dass diese anschließend absterben.
Normalerweise dauert die Operation eines Hirntumors gut 5 Stunden. Anschließend folgt dann mindestens 1 Tag auf der Intensivstation, ein stationärer Aufenthalt von einer Woche im Krankenhaus und eine Reha-Maßnahme von 8 Wochen. Doch dies soll nun einfacher gehen und zwar in rund 30 Minuten mit dem Super-Roboter ZAP-X. “Der Patient liegt auf einer Liege und mehr als 100 Photonen-Strahlen, eine Art ultraharte Röntgenstrahlung, treffen punktgenau auf den Tumor. Dabei töten sie den Tumor in seiner Erbsubstanz und nach wenigen Wochen oder Monaten sterben die Tumorzellen ab“, erklärt Prof. Alexander Muacevic (53), Neurochirurg, Radiochirurg und medizinischer Direktor am Europäischen CyberKnife Zentrum in München die Funktionsweise des Roboters. Die Behandlung ist dazu auch noch absolut schmerzfrei und die Patienten können direkt nach der Behandlung wieder nach Hause gehen. Sowohl in den USA als auch in China ist der Roboter ZAP-X bereits im Einsatz. Ab dem kommenden Montag wird auch ein weiteres dieser revolutionären Systeme als eines der ersten in ganz Europa installiert werden. Und zwar im CyberKnife Zentrum des Klinikum Großhadern. “Wir ermöglichen mit ZAP-X mittels Radiochirurgie die gezielte Einmalbestrahlung von Tumoren als Alternative zu einem operativen Eingriff“, erklärt Prof. Alexander Muacevic.
Mit dem Roboter sollen dann zukünftig Meningeome, Neurinome, Hypophysenadenome, Gefäßmissbildungen und Metastasen behandelt werden. “Der Tumor darf maximal 3,5 Zentimeter groß sein und noch nicht gestreut haben. Dieses nicht-invasive Verfahren funktioniert nur bei einzelnen Tumoren, maximal zehn Stück. Der ZAP-X ist für Tumore im Anfangs- und Mittelstadion konzipiert“, gibt der Neurochirurg weitere Informationen für Behandlungsmöglichkeiten durch den Roboter an. Insgesamt verfügt das Revolversystem des Roboters über unterschiedlich große Blenden, um den Strahlen-Durchmesser anzupassen. “Je nachdem wie groß der Tumor ist, wird die passende Blende ausgewählt. Bei der Bestrahlung dreht sich der ZAP-X dann um den Patienten“, detailliert Prof. Alexander Muacevic. Zudem sei ein wichtiger Punkt auch die genaue Lage des Tumors. “Wenn Tumore sehr nah am Seh-, Hör- oder Gesichtsnerv liegen, kann auch eine Kombination aus Chirurgie und Radiochirurgie nötig sein. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen im Klinikum Grosshaden ist oft entscheidend“, informiert der Mediziner. Gerade erst hat der Roboter die CE-Zulassung für den klinischen Einsatz in Europa sowie die Genehmigung der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA für Einsätze in der USA erhalten. “Die Strahlenbehandlung ist genauso wirksam wie ein operativer Eingriff. Das ist wissenschaftlich bewiesen. ZAP-X wird sich weltweit durchsetzen“, ist sich Prof. Muacevic sicher. Der Roboter wird auch die Behandlungskosten für Krebspatienten senken. Die klassische OP würde rund 10.000 Euro (ohne Reha) kosten, während der Robotereingriff mit 7.500 Euro deutlich günstiger ist.