18571:

Sükoreas Armee: Nordkorea feuert mehrere Marschflugkörper ins Meer

Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben mehrere Marschflugkörper ins Meer abgeschossen. Sie seien am Samstag gegen 04.00 Uhr Ortszeit (Freitag 21.00 Uhr MESZ) im Gelben Meer zwischen China und der koreanischen Halbinsel niedergegangen, teilte der südkoreanische Generalstab mit. Südkorea und die USA analysierten die Starts und beobachteten "Anzeichen für weitere Aktivitäten", hieß es weiter. Vor drei Tagen hatte Nordkorea an der gegenüberliegenden Küste zwei ballistische Raketen ins Ostmeer abgefeuert.

Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Pjöngjang hatte zuletzt wiederholt Waffentests vorgenommen. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un strebt die Ausweitung der Waffenentwicklung an, darunter auch taktische Atomwaffen. Südkorea und die USA haben in den vergangenen Monaten ihre Verteidigungszusammenarbeit intensiviert und gemeinsame Militärmanöver abgehalten.

Am Dienstag hatte Washington die Stationierung eines mit Atomwaffen bestückten U-Boots in Südkorea verkündet. Zuletzt war ein solches Schiff 1981 nach Südkorea entsandt worden. Es war erwartet worden, dass dieser Schritt eine Reaktion Nordkoreas hervorrufen würde. Am Mittwoch folgte dann zunächst der Abschuss von zwei ballistische Kurzstreckenraketen durch das nordkoreanische Militär.

Nordkoreas Verteidigungsminister Kang Sun Nam warnte am Donnerstag, die "zunehmende Sichtbarkeit der Stationierung (...) strategischer Kapazitäten" einschließlich der Entsendung des atomwaffenfähigen U-Boots durch die USA könnte unter Pjöngjangs "Bedingungen zum Einsatz von Atomwaffen" fallen. 

Das Verteidigungsministerium in Seoul warnte daraufhin am Freitag, der Einsatz von Atomwaffen würde das "Ende" für das "nordkoreanische Regime" bedeuten. Jeder Atomangriff Nordkoreas werde "eine sofortige, überwältigende und entschiedene Antwort" nach sich ziehen.

Zusätzlich belastet werden die Beziehungen zu Pjöngjang durch die Festnahme eines US-Soldaten im nordkoreanischen Grenzgebiet. Der Soldat Travis King hatte am Dienstag bei einer Besichtigungstour die stark gesicherte Grenze von Süd- nach Nordkorea übertreten. Die USA gehen davon aus, dass er in Gewahrsam genommen wurde, und sind nach eigenen Angaben "sehr besorgt", wie er in dem autoritären Staat behandelt werde.

King hatte die Grenze nach Angaben der US-Armee "absichtlich und ohne Erlaubnis" übertreten. Nachdem er bis vor Kurzem in Südkorea rund zwei Monate wegen Vorwürfen der Körperverletzung in Haft gewesen war, hätte er demnächst in die USA zurückkehren und sich einem Disziplinarverfahren der US-Armee stellen sollen.

yb