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Sudanesische Konfliktparteien führen am Samstag direkte Gespräche in Saudi-Arabien

Drei Wochen nach dem Beginn der Kämpfe im Sudan werden die Konfliktparteien am Samstag direkte Gespräche in Saudi-Arabien aufnehmen. Das bestätigten die Regierungen in Riad und Washington in einer gemeinsamen Mitteilung. Die sudanesische Armee hatte zuvor mitgeteilt, Unterhändler nach Saudi-Arabien geschickt zu haben, um einen Waffenstillstand auszuhandeln.

Die USA und Saudi-Arabien begrüßten den "Beginn von Vorgesprächen" in Dschiddah zwischen Vertretern des Militärmachthabers Abdel Fattah al-Burhan und der RSF-Miliz unter Befehlshaber Mohamed Hamdan Daglo. Diese sollten die Interessen des Sudan und seiner Bevölkerung berücksichtigen und sich "aktiv einbringen", um eine "Waffenruhe und ein Ende des Konflikts" herbeizuführen.

Die sudanesische Armee erklärte, die Gesandten würden sich in Dschiddah treffen, um "die Einzelheiten der Waffenruhe zu besprechen", die mehrmals verlängert, aber nie eingehalten worden sei. Die RSF-Miliz, die gegen die reguläre Armee des Landes kämpft, äußerte sich zunächst nicht zu der Ankündigung. 

Nach Angaben eines saudiarabischen Diplomaten werden an den Gesprächen in Dschiddah zudem Vertreter Großbritanniens, Saudi-Arabiens, der Vereinigten Arabischen Emirate und der USA teilnehmen.

Der UN-Gesandte für den Sudan, Volker Perthes, hatte vor Tagen erklärt, beide Kriegsparteien seien bereit, Gespräche über einen Waffenstillstand zu führen. Er nannte Saudi-Arabien als möglichen Ort für die Verhandlungen.

Im Sudan kämpfen seit Mitte April Armeeeinheiten unter dem Kommando von Militärmachthaber Abdel Fattah al-Burhan gegen die RSF-Miliz. Bei den Gefechten wurden nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Acled bereits mehr als 700 Menschen getötet, die meisten in Khartum und in der Region Darfur. Hunderttausende Menschen wurden vertrieben.

Die Konfliktparteien vereinbarten schon mehrere Waffenruhen, die aber immer wieder gebrochen wurden. Augenzeugen berichteten am Freitag erneut von anhaltenden Luftangriffen und Explosionen in Khartum, auch in der Nähe des Flughafens.

Die UN-Kinderschutzorganisation Unicef warnte vor den tödlichen Folgen der anhaltenden Kämpfe für Kinder. Bereits 190 Kinder seien in den ersten elf Tagen des Konflikts getötet und 1700 verletzt worden, teilte Unicef-Sprecher James Elder unter Berufung auf eine Partnerorganisation mit. 

Die seit Beginn der Kampfhandlungen am 15. April erhobenen Zahlen stammten laut Elder von Gesundheitseinrichtungen in Khartum und Darfur. Sie schließen somit nur die Kinder ein, die es überhaupt in diesen Gegenden in die Zentren geschafft haben, wie Elder sagte. "Die Realität sieht sehr wahrscheinlich noch viel schlimmer aus."

Der Menschenrechtsrat der UNO setzte auf Antrag von Großbritannien, Norwegen, der Vereinigten Staaten und Deutschland für den 11. Mai eine Sondersitzung zur Situation im Sudan an. 

Nach UN-Angaben vom Freitag könnten bei einem anhaltenden Konflikt zusätzliche zwei bis zweieinhalb Millionen Menschen im Sudan ihre Ernährung in den kommenden drei bis sechs Monaten nicht mehr sicherstellen. Damit wären im gesamten Land rund 19 Millionen Menschen akut hunger- und mangelernährungsgefährdet. 

ck/