Im kolumbianischen Regenwald wird intensiv nach vier Kindern und zwei Erwachsenen gesucht, die womöglich den Absturz eines Kleinflugzeugs Anfang Mai überlebt haben. Der Pilot sei am Montag tot aufgefunden worden, teilten die Behörden am Dienstag mit. Die anderen sechs Passagiere seien weder im Flugzeug noch in der Umgebung gefunden worden. Eines der Kinder ist ein elf Monate altes Baby, die anderen sind vier, neun und 13 Jahre alt.
Die Cesna 206 war demnach bereits am 1. Mai beim Überflug des Amazonas-Regenwalds vom Radar verschwunden - in der Nähe von San José del Guaviare im Departement Caqueta im Süden des Landes.
Aus der Luft wurde umgehend nach dem Flugzeug und seinen Insassen gesucht. Der Regenwald ist in dem Gebiet sehr dicht und schwer zugänglich. Die Rettungskräfte erreichten erst am Montag die Absturzstelle am Boden, wo sie einen Toten in dem Wrack fanden, wie German Camargo, Leiter der Zivilschutzbehörde in Meta, der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Die Fluggesellschaft Avianline Charter bestätigte, dass es sich bei dem Toten um den Piloten handelte. Die Armee veröffentlichte Fotos von dem Wrack im Kurzbotschaftendienst Twitter. Sie zeigen das Flugzeug senkrecht, mit der Schnauze nach unten, inmitten des Dschungels.
An der Suche waren Indigene aus der Umgebung, Militärangehörige und Spürhunde beteiligt. Sie fanden in der Nähe der Absturzstelle angebissene Früchte und persönliche Gegenstände, darunter ein Fläschchen. Die Rettungskräfte hätten "angebissene Früchte aus dem Dschungel gefunden, deshalb vermuten wir, dass es Überlebende gibt", sagte German Camargo.
"Die Streitkräfte und alle an der Suche Beteiligten haben immer noch Hoffnung und konzentrieren all ihre Bemühungen, um die anderen sechs Insassen des Flugzeugs lebend zu finden", erklärte die zivile Luftfahrtbehörde. Die genaue Absturzursache war noch unklar. Dem Zivilschutz zufolge hatte der Pilot Probleme mit dem Motor gemeldet, bevor das Flugzeug vom Radar verschwand.
ck/