In Rhede (Niedersachsen) wurde eine 64-Jährige beim Spaziergang mit ihrem Hund von einem Baum erschlagen
Mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde fegte das Sturmtief Poly am Nachmittag über den Norden Deutschlands hinweg. Wie bereits befürchtet war besonders die Küstenregion betroffen.
Tief Poly wütet mit voller Stärke
In Rhede im Emsland forderte der Sturm ein Todesopfer: Eine 64-jährige Fußgängerin wurde von einem abgeknickten Baum getroffen und tödlich verletzt. Laut Meteorologen soll sich die Wetterlage ab 20 Uhr verbessern. Dann zieht Poly weiter nach Dänemark.
Unwetterwarnung und Verkehrschaos
Der Deutsche Wetterdienst ruft dazu auf, auf unnötige Autofahrten zu verzichten und windanfällige Gegenstände zu sichern. Die Unwetterwarnung gilt ab 11 Uhr am Vormittag bis voraussichtlich 20 Uhr am Abend. Die Polizei warnt vor umgestürzten Bäumen auf den Straßen und Verkehrsbehinderungen.
Orkanartige Böen und weitere Schäden
In Ostfriesland wurden am Abend erneut Böen von 110 Stundenkilometern gemessen. Starkregen und Gewitter ziehen über das Flachland hinweg. Ein Sattelzugfahrer wurde von einer Böe erfasst und stürzte mit seinem 40-Tonner um, wodurch die Straße blockiert wurde.
Auch im Binnenland wütet der Sturm
Am stärksten wurde bislang die Nordseeküste vom Sommersturm getroffen. Aber auch im Binnenland wüteten orkanartige Böen. In Oldenburg und in Haarlem bei Amsterdam (Niederlande) kostete das Unwetter bislang zwei Frauen das Leben.
Experte warnt vor anhaltender Gefahr
„Das Sturmfeld hat Deutschland aber weiterhin erfasst“, so ein Meteorologe vom Seewetteramt Hamburg des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Der Experte prognostiziert, dass sich die Lage im Abendverlauf abschwächen wird, aber an der Nordsee erst in der Nacht.
Verwüstung in Hamburgs Westen
Sturm Poly wütet gerade besonders in Hamburgs Westen. Dort knicken Äste ab und kippen Bäume um. Immer wieder stürzen sie auch auf Autos. Die Zahl solcher Einsätze stieg in der Hansestadt auf 85.
Wasserstand der Nordsee steigt
Poly treibt das Wasser der Nordsee in die Höhe. In der Nähe von Büsum (Schleswig-Holstein) stehen bereits die Strandkörbe im Wasser. Badegäste sind wegen der Unwetterwarnung ohnehin nicht am Strand.
Schäden an Fahrzeugen und Straßen
Eine mehr als 100 Jahre alte Eiche wurde in Oldenburg entwurzelt. Ihr massiver Stamm begrub einen Mercedes auf einem Parkplatz. Der Sturm kippte außerdem mehrere Bäume auf die Autobahn 210 zwischen Kiel und Rendsburg, wodurch es zu Verkehrsbehinderungen kam.
Feuerwehr im Dauereinsatz
Die Feuerwehr in Hamburg verzeichnete bislang 54 wetterbedingte Einsätze. Bäume und Äste stürzten auf Straßen, Häuser und Autos. Die Retter sind im Dauereinsatz, um die Schäden zu beseitigen und die Straßen wieder freizuräumen.