Nach einer turbulenten Nacht hat sich die Sturmflut an der Ostseeküste deutlich abgeschwächt. Noch im Verlauf des Samstagvormittags sollten die Wasserstände unterhalb die kritische Marke von einem Meter über Normal absinken, teilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Rostock mit. Die Sturmflutwarnung wurde aufgehoben. Der Oberbürgermeister der besonders betroffenen Stadt Flensburg, Fabian Geyer, sprach am Samstag von einem "extremen Hochwasser". Das Schlimmste sei aber überstanden: "Heute wird es ans Aufräumen gehen."
Auf der Ostseeinsel Fehmarn wurde am Freitag nach NDR-Angaben eine Frau getötet; ihr Auto sei von einem Baum getroffen wurde, der von Sturmböen umgestürzt wurde.
An der Ostseeküste, insbesondere in Schleswig-Holstein, waren in der Nacht hunderte Einsatzkräfte beschäftigt - für Pumpeneinsätze, Sicherungstätigkeiten und Aufräumarbeiten. Die Behörden rechneten mit erheblichen Sachschäden.
In Flensburg hatte der Wasserpegel in der Nacht nach Angaben der Stadtverwaltung zeitweise 2,30 Meter über Normal gelegen - der höchste Stand seit mehr als 100 Jahren. Am Samstagvormittag war in den Hochwassergebieten zum Teil noch der Strom abgestellt, Straßen waren gesperrt. Die Stadt rechnete damit, diese Maßnahmen im Laufe des Tages wieder aufheben zu können.
Bei den Einsätzen in Flensburg wurde den Angaben zufolge ein Feuerwehrmann leicht verletzt, ansonsten habe es keine Personenschäden gegeben. Oberbürgermeister Geyer dankte den Helfern für einen "großartigen Einsatz".
Ausgelöst wurden Sturm und Sturmflut nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts durch starke Luftdruckunterschiede zwischen einem Tief über Westeuropa und einem ausgeprägten Hoch über Skandinavien. Auch in Schweden, Dänemark und in Großbritannien gab es deshalb Unwetteralarm. In Flensburg drückte das Wasser bereits am Freitagmorgen in die Straßen am Flensburger Hafen am Rande der Innenstadt.
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