Die Unternehmen in Deutschland haben wegen des Wegfalls von Dienstreisen während der Corona-Pandemie im Krisenjahr 2020 rund elf Milliarden Euro gespart. Das geht aus einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, aus der die "Rheinische Post" am Freitag zitierte. "Die meisten Unternehmen führen seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich weniger Dienstreisen durch als vorher. Stattdessen finden viele Meetings virtuell statt", heißt es demnach.
Die Studienautoren nutzten für ihre Berechnungen laut dem Bericht 17 Umfragen, die der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) bei repräsentativ ausgewählten Unternehmen zwischen September 2020 und August 2021 über Dienstreisen und die Kosten vorgenommen hatte. Laut VDR gaben die Unternehmen 2019 noch insgesamt 55,3 Milliarden Euro für Dienstreisen aus. Im Pandemiejahr 2020 waren es demnach nur noch 10,1 Milliarden Euro.
Die Differenz von rund 45 Milliarden Euro sei jedoch nicht unmittelbar als Ersparnis zu interpretieren, zitierte die "Rheinische Post" aus der Studie. Denn der Ausfall der Dienstreisen sei für viele Unternehmen auch geschäftsschädigend gewesen, etwa wenn es wegen der ausgefallenen Dienstreisen nicht zu neuen Geschäftsabschlüssen kam.
"Dienstreisen sind tatsächlich ein großer, teurer Posten in der unternehmerischen Rechnung, der das Potenzial für deutliche Einsparungen birgt", so die Studie. Mehr als drei Viertel der Unternehmen hätten das realisiert und erwarteten eine dauerhafte Reduktion der Reisetätigkeit gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019.
by NOEL CELIS