Die Kaufkraft ist in den strukturschwachen deutschen Städten und Regionen wie etwa im Ruhrgebiet sowie in einigen Metropolen besonders niedrig. Das sogenannte preisbereinigte Einkommen liegt etwa in Gelsenkirchen mit 18.886 Euro im Jahr 22,5 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt, wie das Kölner Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) am Montag mitteilte. In Berlin liegt dieses Einkommen 11,9 Prozent unter dem Schnitt, in Frankfurt sind es 10,5 und in Köln 8,0 Prozent.
Trotz vergleichsweise hoher Preise können sich die Einwohner im Landkreis Starnberg in Bayern am meisten leisten. Preisbereinigt stehen ihnen im Schnitt jeweils 32.831 Euro zur Verfügung - 34,7 Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt. Ähnliches gilt für Baden-Baden mit 30.839 Euro preisbereinigtem Einkommen. "In beiden Regionen sind die Preise zwar überdurchschnittlich hoch, aufgrund der hohen Einkommen ist die Kaufkraft in diesen Regionen dennoch besonders hoch", erklärten die IW-Forscher.
Das IW hatte Ende Oktober gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) den regionalen Preisindex veröffentlicht. Die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten werden demnach vor allem von den Wohnkosten beeinflusst und variieren dementsprechend regional stark. Am teuersten ist das Leben in München, am kostengünstigsten in ländlichen Kreisen vor allem in Ostdeutschland.
Wie das IW nun erklärte, haben die Münchener aber auch die zweithöchsten Einkommen in Deutschland. Im Kaufkraft-Ranking landet die bayerische Hauptstadt so auf Platz 24 - immerhin noch deutlich vor allen anderen Großstädten. Menschen in vielen ländlichen Gebieten in Ostdeutschland haben hingegen trotz niedriger Preise eine vergleichsweise niedrige Kaufkraft.
pe/ilo