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Studie: Junge Menschen haben weniger Zukunftssorgen als während Pandemie

Junge Menschen haben inzwischen weniger Zukunftssorgen als zu Hochzeiten der Coronapandemie. 71 Prozent der Befragten der Jugendstudie 2022 der Vodafone-Stiftung äußerten Zukunftssorgen, wie diese am Donnerstag mitteilte. Demnach waren es 2021 noch 86 Prozent gewesen. Als Gründe nannten die jungen Menschen zwischen 14 und 24 Jahren in der jüngsten Studie am häufigsten die Inflation (71 Prozent), den Klimawandel (69 Prozent) und den Krieg in der Ukraine (63 Prozent).

Mit Blick auf ihre persönliche Situation äußerten fast drei Viertel der Befragten die Sorge, keine bezahlbare Wohnung zu finden. Außerdem ging mit 56 Prozent mehr als die Hälfte davon aus, dass sie wirtschaftlich schlechter gestellt sein wird als ihre Eltern. Von denen, die noch zur Schule gingen oder in Ausbildung oder Studium waren, äußerten mehr als sechs von zehn die Angst, während der Ausbildung oder Studienzeit zu wenig Geld zur Verfügung zu haben.

97 Prozent gaben an, dass ihnen ein sicherer Arbeitsplatz "wichtig" oder "sehr wichtig" als Ziel im Leben ist. Genauso viele nannten "genügend Freizeit neben dem Beruf" und "Ideen und Vorstellungen vom Leben verwirklichen" in der Kategorie. Für drei Viertel der Befragten gehört es auch dazu, etwas Nützliches für die Gesellschaft zu tun und sich um andere Menschen zu kümmern.

Der Erfolg im Leben hängt in Deutschland laut 91 Prozent der jungen Menschen von Fleiß und Anstrengung ab. 85 Prozent meinten aber auch, dass Beziehungen zu den richtigen Leuten wichtig oder sehr wichtig dafür sind.

Von der Politik zeigten sich viele junge Menschen enttäuscht: Nicht einmal jeder Dritte gab an, mit der Berücksichtigung seiner Anliegen in der Politik zufrieden zu sein. 72 Prozent drückten hingegen ihre Unzufriedenheit aus, nur ein Prozentpunkt weniger als 2019. 

Mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung waren die jungen Menschen jedoch optimistisch. 94 Prozent erwarten demnach starke oder sehr starke Veränderungen von Wirtschaft und Berufsleben. Fast sieben von zehn gaben an, dass sie sich davon Vorteile für die gesellschaftliche Entwicklung erwarten, 79 Prozent erwarten auch positive Effekte für ihre persönliche Entwicklung. Nur jeder Zehnte befürchtet eher eine Verschlechterung der eigenen beruflichen Perspektive.

Für die repräsentative Jugendstudie befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap im Auftrag der Vodafone-Stiftung im November und Dezember vergangenen Jahres 2069 deutschsprachige Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 24 Jahren.

sae/cfm