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Stromverbrauch von Januar bis September mehrheitlich durch Erneuerbare gedeckt

Wind, Sonne und andere erneuerbare Energiequellen haben in den ersten neun Monaten des Jahres mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt. Wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) am Freitag mitteilten, lag der Anteil der Erneuerbaren in den ersten drei Quartalen bei rund 52 Prozent - knapp fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum.

Zwischen März und September lag der Anteil der Erneuerbaren demnach jeden Monat konstant bei rund 50 Prozent oder mehr. Besonders stark waren den vorläufigen Berechnungen zufolge die Monate Mai und Juli mit einem Anteil von 57 beziehungsweise 59 Prozent Erneuerbaren. 

"Insbesondere Photovoltaikanlagen leisten einen immer größeren Beitrag zu unserer Stromversorgung", erklärte BDEW-Chefin Kerstin Andreae. Für die nächsten Etappenziele müssten nun vor allem "Hürden für den Windenergieausbau abgebaut werden", forderte sie. 

"Klar ist aber auch: Die Stromerzeugung aus Erneuerbare Energien schwankt", fügte die BDEW-Chefin hinzu. "In Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, brauchen die Erneuerbaren als zuverlässige Partner wasserstofffähige Gaskraftwerke." Es sei daher wichtig, dass der Bau solcher flexiblen Kraftwerke "angereizt und Investitionssicherheit geschaffen wird".

ZSW-Chef Frithjof Staiß äußerte sich erfreut - "nicht nur über den neuen Photovoltaikrekord bei der Stromerzeugung, sondern auch über die monatlichen Zubauraten bei der installierten Leistung". Diese bewege sich nun schon nahe am notwendigen Ausbaupfad für das Erreichen des Ziels von 215 Gigawatt im Jahr 2030 bei der Solarkraft.

Die gesamte Bruttostromerzeugung lag in den ersten drei Quartalen den Berechnungen zufolge bei 373 Milliarden Kilowattstunden (kWh) und damit 13 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum (429 Milliarden kWh). Davon wurden gut 199 Milliarden kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (192,5 kWh im Vorjahreszeitraum).

Davon stammten knapp 78 Milliarden Kilowattstunden aus Wind an Land, knapp 56 Milliarden kWh aus Photovoltaik, knapp 33 Milliarden kWh aus Biomasse, knapp 16 Milliarden kWh aus Wind auf See und knapp 14 Milliarden kWh aus Wasserkraft. Aus konventionellen Energieträgern und Kernenergie wurden knapp 174 Milliarden kWh erzeugt - im Vorjahreszeitraum waren es noch knapp 237 Milliarden.

jm/pe