Die Stromerzeugung in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11,4 Prozent auf 233,9 Milliarden Kilowattstunden gesunken. Aufgrund gestiegener Importe sank die insgesamt im deutschen Netz verfügbare Strommenge weniger stark um 6,9 Prozent, wie das statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Der größte Anteil des eingespeisten Stroms kam demnach aus Windenergie.
Hauptgrund für die insgesamt geringere Strommenge sei ein geringerer Bedarf, erklärten die Statistiker. Wegen der hohen Energiepreise und der schwachen Konjunktur hätten vor allem Industriezweige wie die Chemie- und Metallindustrie, die besonders viel Energie verbrauchen, weniger verbraucht.
In Deutschland sei unter anderem weniger Strom erzeugt worden, weil die drei letzten deutschen Atomkraftwerke im April vom Netz gegangen seien. Ihr Wegfall wurde laut statistischem Bundesamt vor allem durch gestiegene Importe kompensiert.
Deutschland importierte demnach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als 30 Prozent mehr Strom, den größten Teil davon aus den Niederlanden. Gleichzeitig gingen die Stromexporte um fast 20 Prozent zurück. Das statistische Bundesamt verzeichnete weiter einen Exportüberschuss, der mit zwei Milliarden Kilowattstunden allerdings deutlich geringer ausfiel als im ersten Halbjahr 2022.
Der wichtigste Energieträger in Deutschland war in der ersten Jahreshälfte die Windenergie mit einem Anteil von 28,6 Prozent, obwohl die produzierte Menge leicht zurückging. Der Anteil der Stromerzeugung aus Kohle ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück auf 27,1 Prozent, etwas mehr Strom kam auch anteilig aus Erdgaskraftwerken.
jhm/pe