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Streik der GDL im Personenverkehr der Bahn angelaufen

Gewerkschaft reagiert zunächst nicht auf neues Angebot der Bahn

Trotz eines verbesserten Angebots der Deutschen Bahn (DB) ist am Donnerstagmorgen die neue Streikrunde der Lokführergewerkschaft GDL im Personenverkehr angelaufen. Der Ausstand habe wie angekündigt um 02.00 Uhr begonnen, teilte die Bahn mit. Der Güterverkehr wird bereits seit Mittwochnachmittag bestreikt. Kurz vor dem Ausstand der Lokführer im Personenverkehr hatte die Bahn der GDL nach eigenen Angaben ein neues Angebot vorgelegt. Die Gewerkschaft gab zunächst keine Stellungnahme dazu ab.

Die GDL hatte am Montag den dritten und bislang längsten Streik im Tarifstreit mit der Bahn angekündigt. Der Ausstand soll demnach am Dienstag um 02.00 Uhr enden. Die Bahn will während der Streiktage sicherstellen, dass im Fernverkehr rund ein Viertel der Züge des normalen Fahrplans angeboten wird. Im Regional- und S-Bahnverkehr peilt das Unternehmen ein Angebot von etwa 40 Prozent an.

DB-Personalvorstand Martin Seiler hatte am Mittwoch an die GDL appelliert, zurück an den Verhandlungstisch zu kommen und die "unverantwortlichen Arbeitskampfmaßnahmen" zu stoppen. "Wir erfüllen zentrale Forderungen der GDL", sagte er mit Blick auf das neue Tarifangebot der Bahn.

Konkret will der Konzern der Lokführergewerkschaft demnach sowohl bei der Corona-Prämie als auch bei der Laufzeit des künftigen Tarifvertrags entgegenkommen. Die Prämie solle in gleicher Höhe wie im Öffentlichen Dienst gezahlt werden, teilte die Bahn mit.

Im Organisationsbereich der GDL würden damit je nach Entgeltgruppe 400 oder 600 Euro ausgeschüttet. Bei der Laufzeit würden statt 40 nunmehr 36 Monate von der Bahn angeboten. "Gleichzeitig bieten wir eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent - genau das fordert auch die GDL", erklärte Seiler. Von der GDL gab es zunächst keine offizielle Reaktion auf das neue Tarifangebot.

GDL-Chef Claus Weselsky hatte zuletzt "Bewegung" seitens der DB-Geschäftsführung gefordert - der "Augsburger Allgemeinen" und dem Sender Phoenix sagte Weselsky, die Bahn habe sich seit der letzten Verhandlungsrunde am 7. Juni nicht bewegt.

by Tobias SCHWARZ