Die Stimmung in den Chefetagen deutscher Unternehmen ist im Januar wieder gesunken: Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel von 92,2 Punkten im Vormonat auf nun 90,1 Punkte, wie das Münchener Forschungsinstitut am Montag mitteilte. Im Dezember hatte sich die Stimmung trotz Corona-Lockdown noch vorübergehend gebessert. Nun aber habe die zweite Coronawelle "die Erholung der deutschen Wirtschaft vorläufig beendet", erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Die Unternehmer beurteilten demnach nicht nur ihre aktuelle Geschäftslage im Januar schlechter als im Vormonat - "auch ihre Erwartungen fielen pessimistischer aus", erklärte Fuest. Gerade im Handel brach der Geschäftsklimaindikator ein: Die Stimmung verschlechterte sich laut Fuest "in nahezu allen Einzelhandelssparten" massiv. "Anders als im Dezember zeigten diesmal auch im Großhandel viele Indikatoren nach unten."
Auch im Dienstleistungsbereich sank der Ifo-Index deutlich. Grund für die schlechte Stimmung sei der Auftragsbestand, der sich insbesondere im Bereich Transport und Logistik schwächer entwickelte, erläuterte das Ifo. Auch im Bauhauptgewerbe sowie im zuletzt optimistischeren Verarbeitenden Gewerbe sank die Stimmung ein. In der Industrie war der Ifo-Index zuvor acht Monate in Folge gestiegen.
Für den Geschäftsklimaindex befragt das Institut monatlich rund 9000 Unternehmen. Dabei werden sie gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate abzugeben.
by Ina FASSBENDER