In den Chefetagen deutscher Unternehmen verbessert sich die Stimmung trotz Corona-Krise weiter: Der Ifo-Geschäftsklimaindex kletterte im Juni auf 90,5 Punkte, wie das Münchener Forschungsinstitut am Montag mitteilte. Das ist der dritte Anstieg in Folge seit Mai. "Die deutsche Wirtschaft erholt sich schrittweise", erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Für den Geschäftsklimaindex befragt das Institut monatlich rund 9000 Unternehmen. Dabei werden sie gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate einzuschätzen. Im April war der Index auf ein historisches Tief von 74,2 Punkten gestürzt und hatte sich dann im Mai angesichts der Lockerungen in der Corona-Krise bereits wieder etwas erholt, im Juni dann einen Sprung gemacht.
Im Juli kletterte der Index nun um 4,2 Punkte. Die Unternehmen seien mit ihrer aktuellen Lage merklich zufriedener gewesen, erklärte das Ifo. Zudem blickten sie vorsichtig optimistisch auf die kommenden Monate.
Im Verarbeitenden Gewerbe stieg der Geschäftsklimaindex erneut merklich. Die aktuelle Lage werden von den Unternehmen "nicht mehr ganz so schlecht eingeschätzt wie in den Vormonaten", erklärte das Ifo-Institut. In den kommenden Monaten erwarteten die Betriebe zudem bessere Geschäfte. Die Kapazitätsauslastung liege aber weiterhin erheblich unter dem langfristigen Durchschnitt.
Im Dienstleistungssektor erreichte der Index wieder den positiven Bereich. Auch im Handel stuften die Unternehmen ihre Einschätzungen zur aktuellen Lage und die Erwartungen "merklich" nach oben. Im Bauhauptgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima ebenfalls.
by David GANNON