In den Chefetagen deutscher Unternehmen hat sich die Stimmung im Dezember wieder gebessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg von 90,9 auf 92,1 Punkte, wie das Münchener Forschungsinstitut am Freitag mitteilte. Im Oktober und November war die Stimmung noch gesunken.
"Die Unternehmer waren zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage", erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Zudem blickten sie weniger skeptisch auf das kommende halbe Jahr. "Zwar trifft der Lockdown einzelne Branchen hart. Die deutsche Wirtschaft insgesamt zeigt sich jedoch widerstandsfähig."
Deutlich stieg der Index im verarbeitenden Gewerbe, wie das Institut mitteilte. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage verbesserten sich auf den höchsten Wert seit Januar, der Optimismus mit Blick auf die kommenden Monate nahm merklich zu. Insbesondere die Manager in der chemischen Industrie und im Maschinenbau sind demnach optimistisch.
Im Dienstleistungssektor erholte sich der vom Ifo gemessene Index immerhin leicht. Die Unternehmen - vor allem Transport- und Logistikunternehmen sowie Firmen im Grundstücks- und Wohnungswesen - waren demnach zufriedener mit ihren laufenden Geschäften und ihre Erwartungen fielen etwas weniger pessimistisch aus. Reiseveranstalter, Gastgewerbe und Kulturschaffende litten jedoch weiter stark unter der Krise.
Für den Geschäftsklimaindex befragt das Institut monatlich rund 9000 Unternehmen - die aktuellen Antworten gingen vor dem neuen harten Lockdown ein. Die vom Ifo ausgewertete bessere Stimmung im Handel dürfte sich nicht gehalten haben.
Im Bauhauptgewerbe blieb der Indikator unverändert. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage fielen in der Branche positiver aus als im November - der Pessimismus mit Blick auf das kommende Halbjahr dagegen nahm zu.
by Ina FASSBENDER