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StiKO entscheidet: Rückkehr zum Präsenzunterricht kein ausreichender Grund für Corona-Impfungen von Kindern

Nachdem Biontech bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA die Zulassung seines Impfstoffes für Kinder ab 12 Jahren beantragt hat, wurde von Seiten der Bundesregierung mit dem Gedanken gespielt, die betreffenden Altersklassen vor der Rückkehr in die Schule nach den Sommerferien zu impfen. Doch die Ständig Impfkommision (StiKo) sieht in der Rückkehr zum Präsenzunterricht offenbar keinen entscheidenden Grund, um Kinder gegen das Coronavirus zu immunisieren.

StiKo äussert sich zur Impfung von Kindern gegen das Coronavirus

Bei der Bundesregierung wartet man auf die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA. Sollte diese die Impfung für Kinder ab 12 Jahren zulassen, will man von Seiten der Regierung möglichst schnell Impfungen von Schülern durchführen, um die Gefahr von Schulschließungen durch die Pandemie im nächsten Schuljahr zu vermeiden. Allerdings scheint dieses Argument für die Ständige Impfkommision des Robert-Koch-Instituts (StiKo) kein ausreichender Grund für die Impfung von Kindern zu sein. Der StiKo-Vorsitzende Thomas Mertens betonte, dass viel mehr die Frage im Vordergrund stehen müsse, wie hoch die Gefährdung von Kindern durch eine Infektion mit Covid-19 wirklich sei. Zudem seien Privatleben und Urlaub keine Argumente, “die für sich alleine genommen keine ausreichende Begründung liefern, um jetzt alle Kinder zu impfen”, erklärte Mertens gegenüber dem Deutschlandfunk.

Regierung plant bereits Impfungen von Schülern

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) war zuletzt zuversichtlich gewesen, allen Schülerinnen und Schülern ab 12 Jahren ein Impfangebot bis Ende August machen zu können. Doch vorerst wird noch auf die Entscheidung der EMA gewartet. In den USA und Kanada ist der Impfstoff von Biontech bereits für die entsprechende Altersgruppe freigegeben worden. Nach der Entscheidungg der EMA behält sich dann die StiKo vor, eine eigenen Prüfung durchzuführen, bevor man dort eine Empfehlung aussprechen wird. Mertens rechnet damit, dass diese Beratungen innerhalb von 10 bis 14 Tagen zu einem Ergebnis führen werden. “Es kann sein, dass die Stiko den Vorstellungen der Politik nicht in allen Punkten nachkommen kann, da die Ergebnisse das unter Umständen nicht hergeben”, machte Mertens deutlich, dass eine Zustimmung zur Impfung der Kinder keinesfalls leichtfertig erfolgen wird.

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