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Stiebel Eltron will Continental-Werk in Gifhorn übernehmen

Der Elektrogerätehersteller und Wärmespezialist Stiebel Eltron will das Werk des Autozulieferers Continental im niedersächsischen Gifhorn übernehmen. Stiebel Eltron plane dort "den Aufbau einer Edelstahlspeicherproduktion für Wärmepumpen-Heizungsanlagen", erklärte Continental am Mittwoch. Nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall könnte so ein "beträchtlicher Teil" der rund 850 Arbeitsplätze  gesichert werden.

Continental hatte vor knapp zwei Wochen mitgeteilt, das Werk in Gifhorn bis Ende 2027 zu schließen. Zugleich kündigte der Autozulieferer an, sich mit Qualifizierungsangeboten für den Erhalt eines Großteils der Arbeitsplätze einzusetzen. Mit Stiebel Eltron unterzeichnete das Unternehmen nun Absichtserklärung zur Übernahme von Produktions- und Funktionsflächen. Dies sei ein "erstes Ergebnis der Continental-Initiative 'Von Arbeit in Arbeit'".

Nach Angaben des Geschäftsführers von Stiebel Eltron, Kai Schiefelbein, baut der Wärmespezialist mit Hauptsitz in Holzminden derzeit "getrieben vor allem durch die Nachfrage nach umweltfreundlichen Wärmepumpen-Heizungen" seine Fertigungskapazitäten aus. "Wir würden uns sehr freuen, wenn wir eine Lösung fänden, die Fertigung von Speichern für Wärmepumpen-Innenteile zukünftig am Standort Gifhorn mit kompetenten Beschäftigten realisieren zu können", erklärte Schiefelbein.

Die IG Metall begrüßte die Absichtserklärung der beiden Unternehmen. "Als niedersächsischer Player ist Stiebel Eltron ein Schwergewicht, das über ein Geschäftsmodell verfügt, welches in Gegenwart und Zukunft stark nachgefragt ist", erklärte Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter. 

Der Standort Gifhorn war 1951 von Alfred Teves als Standort zur Bremsenproduktion gegründet worden. Continental übernahm 1998 die Firma Teves und damit den Standort. Vor zwei Wochen erklärte das Unternehmen, die Kostenstruktur des Werkes sei im internationalen Vergleich nicht mehr wettbewerbsfähig.

pe/mt