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Steinmeier kritisiert Äußerungen von Palästinenserpräsident als "erbärmlich"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas unverhohlenen Antisemitismus vorgeworfen. Die kürzlich bekannt gewordenen Äußerungen von Abbas über Juden seien "zutiefst antisemitisch und erbärmlich", sagte Steinmeier am Dienstag am Rande eines Besuchs in der ostbelgischen Stadt Eupen. Er habe sie "mit einigem Entsetzen zur Kenntnis genommen", fügte der Bundespräsident hinzu.

Abbas hatte in einer Rede Ende August bei einem Kongress seiner Fatah-Bewegung im Westjordanland unter anderem erklärt, Adolf Hitler habe die Juden "nicht getötet, weil sie Juden waren". Hitler habe gesagt, dass er die Juden bekämpfe, "weil sie Wucherer seien". 

Steinmeier sagte dazu, dass sich Präsident Abbas damit "nicht nur selbst ins Abseits stellt, sondern auch der Sache der Palästinenserinnen und Palästinensern schadet". Er stellte klar: "Wir werden jeder Form des Antisemitismus entgegentreten, selbst wenn er anderswo auf der Welt geäußert wird."

Scharfe Kritik kam auch von Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor. Prosor warf Abbas vor, sich wiederholt antisemitisch geäußert zu haben - und forderte in einer Erklärung entschlossenes Entgegentreten: "Worte reichen nicht aus - wir müssen hart gegen die Hetze vorgehen, die mit antisemitischen Schulbüchern beginnt und mit der routinemäßigen Ermordung von Juden endet."

pw/bk