Zwei Jahre nach der Rückkehr der Taliban an die Macht in Afghanistan hat der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner sich für die Aufnahme von Kontakten zu dem international nicht anerkannten Regime ausgesprochen, um den Menschen in dem Land zu helfen. "Wenn man keine Kontakte hat, dann hat man keinerlei Einfluss“, sagte Stegner dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Deutschland schulde es den Afghaninnen und Afghanen, "dass wir sie nicht ignorieren".
"Wir dürfen das Land nicht sich selbst überlassen, weil wir woanders hinschauen", betonte der Vorsitzende des Afghanistan-Untersuchungsausschusses im Bundestag. Zwar wäre es natürlich nicht vertretbar, einfach Botschafter auszutauschen, "aber unterhalb dessen gibt es andere Ebenen".
Letztlich müsse Außenpolitik zwar immer wertegeleitet sein, "doch wenn man etwas erreichen will in einer Welt, die nicht nur aus Island und Norwegen besteht, dann muss man auch mit Regierungen reden, die einem sehr unsympathisch sind", sagte Stegner weiter. Zuvor hatte auch die Asien-Regionaldirektorin der Welthungerhilfe, Elke Gottschalk, dem RND gesagt: "Für die notleidende Bevölkerung kann nur zusammen mit den Taliban etwas erreicht werden, nicht gegen sie."
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