Kaum ein Sportler hat eine solch drastische Wandlung durchgemacht wie Andre Agassi. Auf dem Tennisplatz galt der ehemalige Profi als “Rüpel”, “Rebell” und “Paradiesvogel”. Selbst ein sportliches Tief 1997 konnte ihn nicht stoppen. Denn Agassi kam danach gestärkt aus der Krise zurück. In seiner Karriere hat Agassi insgesamt acht Grand-Slam-Turniere gewonnen, 101 Wochen an der Spitze der Weltrangliste gestanden und sich eine olympische Goldmedaille gesichert. Heute lebt er mit Ehefrau Steffi Graf an seiner Seite. Zeit für einen Rückblick auf die bewegte Karriere des Amerikaners – inklusive Drogen- und Toupet-Beichte!
In seiner 2009 erschienen Autobiografie “Open” verrät Agassi, dass er bereits im Jahr 1997 Crystal Meth genommen habe. Angeblich sei ihm die Droge von einem Mitarbeiter angeboten worden, als er sich sowohl privat als auch sportlich in einer schwierigen Lage befunden hatte. Ein Arzt der ATP hatte ihn dann telefonisch über einen positiven Drogentest informierte. Um nicht gesperrt zu werden, hatte Agassi angegeben das Rauschmittel versehentlich eingenommen zu haben. Er habe wohl aus Versehen einen mit Drogen versetzten Drink seines Assistenten getrunken. Von der ATP war diese Version akzeptiert worden und Agassi konnte die drohende Sperre umgehen. Doch in der Karriere von Andrea Agassi gab es natürlich noch mehr kuriose Begebenheiten.
Eine dieser skurillen Geschichten ist das Finale der French Open 1990 in Paris. Dort hatte Agassi überraschend das Finale gegen den ecuatorianischen Aussenseiter Andres Gomez verloren. Grund für die Niederlage war laut Agassi, dass er auf dem Platz ein Toupet getragen hatte. Der Tennisspieler hatte bereits in jungen Jahren mit Haarausfall zu kämpfen. Offenbar war Agassis legendäre “Vokuhila”-Frisur in der Nacht vor dem Finale auseinandergefallen. Aus diesem Grund hatte Agassi ein künstliches Haarteil mit 20 Haarklammern an seinem Kopf befestigt. Auf dem Court hatte sich Agassi in dem Finale dann weniger auf sein Spiel konzentriert, sondern sorgte sich die ganze Zeit darum, dass sein Toupet vor den Augen von Millionen von Fernsehzuschauern davonfliegen würde. Am Ende musste er sich Gomez geschlagen geben. Ab 1995 lief Agassi dann mit Glatze auf und brauchte sich nicht mehr um seine Haare zu sorgen.
Schon bald machte Paradiesvogel Agassi nicht nur auf dem Tennisplatz Schlagzeilen. Auch in den Klatschspalten der Zeitungen war er nun häufiger vertreten. In den 90er Jahre hatte Agassi unter anderem eine kurze Romanze mit der bekannten Entertainerin Barbara Streisand (77). Durch den öffentliche Aufschrei der auf diese Enthüllung gefolgt war, habe Agassi diese Beziehung dann sogar spannender gefunden, wie er in seiner Biografie offen zugegeben hat. 1997 folgte dann Agassis Hochzeit mit Hollywood-Star Brooke Shields (54). Doch diese Ehe wurde bereits 1999 wieder geschieden. Shields schrieb in ihrer eigenen Biografie “There Was a Little Girl: The Real Story of Mother and Me”, dass es häufig zu Eifersuchtsszenen gekommen sei und sie die Ehe bereut hätte.
Doch schließlich hatte Andrea Agassi auch im Privatleben noch Glück. In seiner Biografie erklärt der Tennisspieler, dass er seit dem Beginn der 90er Jahre ein Auge auf Steffi Graf geworfen habe. Damals habe er den deutschen Tennisstar in einem TV-Interview gesehen und sei stark von ihr beeindruckt gewesen. Zu einem Paar wurden die beiden jedoch erst Ende des Jahres 1999. Damals hatten sich die beiden zum erste Mal gemeinsam in der Öffentlichkeit gezeigt. Im Oktober 2001 hatte das Paar dann geheiratet, Mittlerweile haben Steffi und Andre mit Jaden Gil (18) und Jaz Elle (16)auch zwei Kinder. Bis zum heutigen Tag leben Agassi und Graf in Las Vegas und gelten als Bilderbuch-Ehepaar. “Zwei Menschen, die sich gegenseitig respektieren und lieben, und das auf eine Weise, die Disziplin und Engagement in sich vereint.”, hatte Agasi die erfolgreiche Beziehung der beiden gegenüber der “Bild”-Zeitung beschrieben. Seitdem Agassi vor 14 Jahren seine Karriere beendet hat, ist er zu einem erfolgreichen Geschäftsmann geworden. Außerdem setzt er sich ehrenamtlich für benachteiligte Kinder ein. Bleibt nur noch zu sagen: Herzlichen Glückwunsch, Andre Agassi.