Der bekannte Virologe Prof. Dr. Christian Drosten hat seine neuste Studie zum Thema Coronavirus in der medizinischen Fachzeitschrift Science veröffentlicht. Darin hält der Arzt von der Berliner Charité auch an seiner These fest, dass die Ansteckungsgefahr des Coronavirus auch von Kindern ausgehe.
In Deutschland gilt Virologe Christian Drosten als einer der einflußreichsten Wissenschaftler bei der Beratung der Bundesregierung in Fragen zur Corona-Pandemie. Nun hat der bekannte Virologe auch eine seiner Studien in der medizinischen Fachzeitschrift Science veröffentlicht. “Mein anfänglicher Eindruck einer ungefähr gleich großen Infektiosität aller Altersgruppen hat sich bestätigt, nicht nur hier, sondern auch in anderen Studien”, erläutert der Berliner Virologe in einer Mitteilung der Charité vom Dienstag. In seiner Studie hatte Drosten die Viruslast von mehr als 25.000 Covid-19-Fällen untersucht. “Die Erbgutkopien repräsentieren näherungsweise die Virusmenge im Rachen der Patienten und lassen daher Voraussagen über deren potenzielle Infektiosität zu”, erklärt Drosten den Ablauf seiner Studie. Dabei wurden sowohl asymptomatische Patienten als auch Patienten mit schweren Symptome in die Studie einbezogen. Bei erwachsenene Patienten zwischen 20 und 65 Jahren habe es demnach “keine nennenswerten Unterschiede” bei der Viruslast gegeben.
Bei den Proben von Kindern im Alter zwischen 0 und 5 Jahren habe man dann die jeweils niedrigsten Viruslasten gefunden. Doch je älter die Kinder geworden seien, umso mehr habe sich die Viruslast dann denjenigen der Erwachsenen angeglichen. Drosten vermutet allerdings auch, dass das Ergebnis auch durch die Art der Entnahme beeinflusst wird. So würden zum Test bei Kindern deutlich kleinere Tupfer eingesetzt, die dann auch weniger Probematerial enthielten. Statt den Abstrich tief in der Nase zu nehmen, würde bei Kinder oft auch ein einfacher Rachenabstrich gemacht werden, wo sich weniger Viren ansammeln. Aus diesem Grund habe er schon von vornherein niedrige Viruslasten bei den Kindern erwartet. Schon vor einem Jahr hatte Drosten schon einmal Auswertungen von Viruslasten vorgelegt, die dann bei der Entscheidung zur Öffnungen von Schulen und Kindergärten einbezogen worden waren.