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Startup-Verband fordert mehr Beachtung von der Politik und bessere Bedingungen

Die Startup-Szene in Deutschland wünscht sich mehr Beachtung in der Politik und bessere Rahmenbedingungen. "Die Bundesregierung muss Startup-Themen mit mehr Priorität vorantreiben", erklärte der Vorstandschef des Startup-Verbands, Christian Miele am Dienstag. Angesichts eines "sinkenden Geschäftsklimas und wachsender Unsicherheit" sei ein stärkerer Fokus auf Zukunftsthemen nötig, um die "Innovationsflaute abzuwenden", fuhr er fort.

Grundsätzlich geht das Geschäftsklima in der Startup-Branche derzeit zurück und steht mit 38,1 Punkten rund 14 Punkte niedriger da als 2021, wie aus einer Studie des Startup-Verbandes hervorging. Dazu befragte der Verband 1825 Unternehmen zur aktuellen und zukünftigen Geschäftslage. 65 Prozent aller Startups falle es demnach schwer, die Zukunft einzuschätzen, heißt es darin. 

Quelle der Unsicherheit ist nach Ansicht des Verbandes der Finanzierungssektor. Die Investitionen in deutsche Startups seien zuletzt deutlich zurückgegangen, auch wenn sie immer noch über dem Vor-Corona-Niveau im Jahr 2020 lägen. Vor allem größere Finanzierungsrunden blieben aus: So habe es im Jahr 2023 noch keine Finanzierungsrunde über 250 Millionen Euro gegeben, im Rekordjahr 2021 gab es insgesamt acht, 2022 immerhin vier. Fast die Hälfte der befragten Gründerinnen und Gründer halte die Investitionsbereitschaft deshalb derzeit für schlecht, nur 15 Prozent bewerteten sie als gut. 

Miele lobte unter anderem das geplante Zukunftsfinanzierungsgesetz der Regierung, das attraktivere Rahmenbedingungen für Mitarbeiterbeteiligungen vorsieht. Es könnte am Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden.

Der Digitalverband Bitkom äußerte sich ähnlich. "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am finanziellen Erfolg des Startups zu beteiligen ist gerade für junge und kleinere Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um gute Leute zu gewinnen – und zu halten", erklärte der Verband. Bisher beteiligen vier von zehn Startups ihre Beschäftigten am Unternehmen, 48 Prozent könnten sich das in der Zukunft vorstellen. 

mb/hcy