Wie jetzt bekannt wird, ist Star-Regisseur Dieter Wedel im Alter von 82 Jahren gestorben. Darüber informierte nun das Landgericht München I. Dort war seit einiger Zeit ein Strafverfahren gegen Wedel anhängig. Wie vom Gericht informiert wird, soll Wedel bereits am letzten Mittwoch verstorben sein.
Am Mittwoch bestätigte der Gerichtssprecher des Landgerichts München, Florian Gliwitzky, auf Anfrage der Medien: “Ich kann bestätigen, dass Dieter Wedel am 13. Juli in Hamburg verstorben ist – laut amtlicher Todesbescheinigung. Ich weiß es ungefähr seit zehn Minuten. Es liegt wohl eine natürliche Todesursache vor.“ Eigentlich war am heutigen Tag eine Entscheidung erwartet worden, ob das Gericht eine Prozess gegen den Regisseur eröffnen wird. Mit dem Tod von Wedel wird das Verfahren gegen ihn nun eingestellt. Im März 2021 war Wedel wegen eines Vorwurfs der Vergewaltigung aus dem Jahr 1996 angeklagt worden. Diese Tat war dem Regisseur von der Schauspielerin Jany Tempel vorgeworfen worden. Angeblich habe die Tat sich in einem Münchner Luxushotel ereignet. Dieter Wedel hatte die erhobenen Anschuldigungen gegen seine Person bestritten.
Am Mittwoch erfuhr auch Jany Tempel von Wedels Tod.
“Ich bin erst einmal sprachlos!“, gab die Schauspielerin zu verstehen. Ihr Anwalt Alexander Stevens fügte hinzu: “Ich wünsche seiner Familie und seinen Angehörigen mein herzliches Beileid. Zum anhängigen Verfahren möchte ich sagen: Zwar gilt die Unschuldsvermutung, aber die Staatsanwaltschaft klagt nur dann an, wenn eine Verurteilung sehr wahrscheinlich ist. 80 Prozent aller Anklagen werden verurteilt“, äußerte der Anwalt zu dem Rechtsstreit, der nun eingestellt werden wird. Dieter Wedel zählte zu den wichtigsten Personen der Filmbranche in Deutschland. Unter anderem hatte er Kultfilme und mehrteilige Serien geschaffen, wie “Der Schattenmann“ oder “Der große Bellheim“. Doch zuletzt war das Lebenswerk des Regisseurs von den Vorwürfen der Vergewaltigung gegen ihn überschattet worden. Vor allem in den 90er-Jahren war Wedel von Erfolg zu Erfolg geeilt.
Zu seinen bekannten Werken zählen auch “Der König von St. Pauli“ (1998) und “Die Affäre Semmeling“ (2002).
Der bekannt Regisseur hatte Theaterwissenschaften sowie Publizistik studiert und dann sein Karriere 1967 beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg begonnen. Wedel hatte im Lauf seiner Karriere das Bundesverdienstkreuz und drei Mal den Adfolf-Grimme-Preis in Gold verliehen bekommen. Eigentlich wollte Wedel bis zu seinem Tod weiterarbeiten, wie er an seinem 75. Geburtstag noch angekündigt hatte. Doch nach den Missbrauchsvorwürfen im Zuge der #MeToo-Debatte hatte sich Wedel fast vollständig aus der Branche zurückgezogen. Kurz bevor die Vorwürfe gegen in bekannt wurden, hatte Wedel unter anderem als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele fungiert und dort Zuschauerrekorde aufgestellt. Das Privatleben des Regisseurs war wild und ungeordnet. Wedel hinterlässt nun sechs Kinder von 6 verschiedenen Frauen. Unter anderem einen Sohn mit der bekannten Schauspielerin Hannelore Elsner, die im Jahr 2019 gestorben war.
