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Städtetag verlangt Einbindung beim Ausbau der Ganztagsbetreuung an Schulen

Verband stellt Umsetzbarkeit des Rechtsanspruchs bis 2025 in Frage

Der Deutsche Städtetag kritisiert eine mangelnde Einbindung der Kommunen beim geplanten Ausbau der Ganztagsbetreuung an Schulen. "Ein Rechtsanspruch, der über die Köpfe der Kommunen hinweg beschlossen wird, steht auf tönernen Füßen", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Donnerstag. "Wir brauchen einen realistischen Zeitplan, genügend Finanzmittel und eine Ausbildungsoffensive für das pädagogische Personal – sonst gelingt der Rechtsanspruch nicht."

Die große Koalition will einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter einführen. Dieser soll ab 2025 gelten. Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe diskutiert gerade die Details, insbesondere die Finanzierung. Laut dem Zeitungsbericht soll das Konzept der Arbeitsgruppe noch in dieser Woche vorgelegt werden.

Dedy stellte den Zeitplan für das Vorhaben in Frage. "Bis 2025 wird es nicht gelingen, ausreichend Fachkräfte mit den notwendigen pädagogischen Qualifikationen zu finden", sagte er. Bereits jetzt bestehe Personalmangel, weil gleichzeitig der Kita-Ausbau weitergehe.

Für ausreichend Plätze und hohe Qualität in der Betreuung müssten deshalb die Ausbildungsinitiativen ausgebaut werden, verlangte Dedy. "Die Fehler bei der Einführung des Betreuungsanspruchs für unter Dreijährige dürfen sich nicht wiederholen."

Außerdem sieht Dedy die Finanzierung gefährdet. Zwar habe der Bund in einem Sondervermögen zwei Milliarden Euro für das Projekt eingeplant und im Zuge des Konjunkturpakets weitere 1,5 Milliarden Euro zugesagt. "Dieses Geld sichert aber nur einen Bruchteil der Kosten", sagte der Städtetags-Funktionär.

Er betonte zugleich, dass die Städte den Ausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder grundsätzlich befürworteten.Beim Wechsel von der Kita zur Grundschule dürfe es für Familien keinen Bruch in der Betreuung geben, sagte Dedy.

by Tobias SCHWARZ