Der Profi-Taschendieb bleibt verschwunden
München – Der spektakuläre Uhren-Raub auf der noblen Maximilianstraße in München – jetzt ist die Täter-Frage geklärt! Die Polizei identifizierte den Mann anhand von Fotos, die ihn auf der Flucht durch die Einkaufsmeile zeigen. Einziger Haken: Der Profi-Taschendieb bleibt verschwunden – ebenso wie die sündhaft teure Luxus-Armbanduhr von Richard Mille, die er einem thailändischen Millionär (22) auf offener Straße abgenommen hatte. Tatzeitpunkt: Freitag, 21. Juli, gegen 12.40 Uhr. Der Beklaute verfolgte den Täter noch ein Stück, doch dieser konnte schließlich unerkannt zu Fuß flüchten.
Professioneller Taschendieb auf Diebestour
Im Rahmen der Ermittlungen sicherte die Münchner Kriminalpolizei mehrere Lichtbilder des flüchtigen Täters, erhielt so von mehreren europäischen Polizeidienststellen Hinweise. Es stellte sich heraus, dass der Täter ein professioneller Taschendieb ist, der sich auf den Diebstahl von hochwertigen Uhren spezialisiert hat. Der 28-jährige Franzose hat bereits in mehreren europäischen Ländern zugeschlagen. Wo er sich gerade aufhält – völlig unklar. Jetzt will ihn die Polizei per internationalem Haftbefehl suchen.
Hoher Wert der gestohlenen Luxusuhr
Nach BILD-Informationen handelt es sich bei der Beute von München um eine „Richard Mille RM55 White Legend“. Der Preis einer solchen Luxus-Uhr liegt oft bei mehr als 400 000 Euro. Die Polizei spricht von einem Wert von „mehr als 100 000 Euro“.
Zweiter Uhren-Raub innerhalb von zwei Wochen
Es war der zweite Uhren-Vorfall innerhalb von zwei Wochen: Ein Unbekannter hatte einem Münchner (46) Ende Juni eine Luxusuhr vom Handgelenk gerissen und konnte flüchten. Das Opfer war abends mit einer Begleiterin in der Haimhauserstraße im Stadtteil Schwabing unterwegs gewesen. Ein Mann soll sich ihm genähert und ihm seine Richard-Mille-Armbanduhr vom Handgelenk gerissen haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Uhr etwa 140 000 Euro wert ist. Der Münchner arbeitet laut Polizei in der Uhren-Branche.
Europaweites Phänomen der Motorroller-Überfälle
Der Täter konnte zunächst in Richtung Münchner Freiheit fliehen, das 46-jährige Opfer verfolgte ihn, holte ihn kurz darauf ein. Es kam zu einem kurzen Handgemenge, der Unbekannte stieß den 46-Jährigen zu Boden. Der Täter konnte anschließend als Sozius auf einem Motorroller fliehen. Der Komplize scheint wohl auf den Täter an der Münchner Freiheit gewartet zu haben. „Diese Überfälle mit Motorrollern sind ein europaweites Phänomen“, erklärt ein Sprecher der Münchner Polizei. Bereits im vergangenen Jahr hatte eine Bande aus Neapel gleich für eine ganze Serie solcher Überfälle gesorgt. Die damaligen Täter wurden im März zu Haftstrafen verurteilt, sie waren auch schon in Italien polizeibekannt. Dort werden die motorisierten Straßenräuber „Scippatori“ genannt.