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SPD-Spitze wurde Opfer von Hackerangriff vermutlich aus Russland

Die SPD-Spitze ist zum Opfer eines Hackerangriffs vermutlich aus Russland geworden. Es gebe "fundierte Anhaltspunkte dafür, dass die Attacke durch Angreifer aus Russland ausgeführt wurde", erklärte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert am Montag in Berlin. Nach Angaben einer Parteisprecherin sei von dem Angriff im Januar "eine einstellige Zahl von Email-Postfächern des SPD-Parteivorstandes betroffen gewesen". Es sei "nicht auszuschließen, dass es zu einem Abfluss von Daten aus vereinzelten E-Mail-Postfächern kam."

Der Angriff sei über eine "damals noch unbekannte Microsoft-Sicherheitslücke" erfolgt, erklärte die Sprecherin. "Laut Microsoft wurde diese von einem russischen Akteur ausgenutzt." Die Betroffenen seien informiert worden, "da eine Verletzung der Vertraulichkeit der betroffenen Daten nicht ausgeschlossen werden kann". Welche SPD-Politikerinnen und -Politiker betroffen waren, wollte die Sprecherin nicht mitteilen.

Nach Kühnerts Angaben hatten die Sicherheitsbehörden die SPD "seit einiger Zeit" vor einer entsprechenden Gefahr gewarnt. "In Anbetracht unserer unmissverständlichen Haltung gegenüber dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine überrascht uns der Angriff nicht", fügte der Generalsekretär hinzu. 

Die SPD lasse sich "von solchen Attacken nicht einschüchtern", erklärte Kühnert. "Wir sehen uns bestätigt in der Überzeugung, uns Putins völkerrechtswidrigem Krieg und seinen sonstigen Angriffen auf allen Ebenen entschlossen entgegenzustellen."

Nach Angaben der SPD-Sprecherin wurde der Angriff inzwischen gemeinsam mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und dem Bundesamt für Verfassungsschutz untersucht. "Die forensische Analyse ist mittlerweile abgeschlossen, so dass nun öffentlich darüber informiert werden kann", erklärte sie.

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