Was für ein brisanter Fall! Vor dem Saarbrücker Landgericht findet derzeit ein Prozess statt, der auch in Politikkreisen große Beachtung findet. Dort wird dem 30-jährigen Jonas S., einem Mitarbeiter der SPD-Landtagsfraktion, vorgeworfen, die Politikerin Jeanne Dillschneider (26, Fraktionschefin des Saarbrücker Stadtrats) vergewaltigt zu haben. Bei dem Prozess steht offenbar Aussage gegen Aussage. Was ist geschehen – hier die ganze Story:
Vor einigen Jahren sollen die heute vor Gericht streitenden Kontrahenten ein Paar gewesen sein. Dillschneider wirft ihrem ehemaligen Partner vor, sie im Jahr 2017 unter Alkoholeinfluss zum Oralsex gezwungen zu haben. Die beiden sollen sich seit 2016 gekannt haben. Vor Gericht sagt der Angeklagte Jonas S. aus: “Ich war in Frau D. verliebt“ und bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Nach seiner Aussage sei der Sex jedes Mal einvernehmlich gewesen. Die Grünen-Politikerin Dillschneider hatte die Vorwürfe im Sommer 2020 auf Twitter öffentlich gemacht. Dort hatte sie bestätigt, ihren angeblichen Vergewaltiger angezeigt zu haben. Sie schildert eine komplett andere Version der Ereignisse. Sie habe während der Vergewaltigung geweint und über Schmerzen geklagt und den Angeklagten mehrmals darauf hingewiesen, dass sie keinen Sex möchte. Nun wurde ein Trennungsbrief verlesen, den die Klägerin rund einen Monat nach dem letzten Vorfall geschrieben hatte. Darin erwähnt die heute 26-Jährige die angebliche Vergewaltigung aber mit keinem Wort
Am Dienstag hatte Jeanne Dillschneider nun ihre Aussage vor Gericht gemacht. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes war die Öffentlichkeit bei der Aussage ausgeschlossen worden. Dort schilderte die Politikerin über mehrere Stunden die Hergänge der Tat. Während der Sitzungspausen war die Politikerin weinend und zitternd aus dem Saal gelaufen. In dieser Zeit musste sie von ihrer Anwältin gestützt werden. Der Prozess wird in den nächsten Tagen fortgeführt werden.