Das gesamte spanische Festland sowie die Balearen mit den Urlaubsinseln Mallorca und Ibiza werden von der Bundesregierung als Corona-Risikogebiet eingestuft. Wie das Bundesgesundheitsministerium am Freitag in Berlin mitteilte, verständigte sich das Gesundheitsressort mit dem Auswärtigen Amt und dem Bundesinnenministerium auf diesen Schritt. Ausgenommen bleiben demnach die Kanarischen Inseln.
"In Spanien zeigt sich ein sehr dynamisches Ausbruchsgeschehen", erklärte eine Ministeriumssprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Die Fallzahlen stiegen im Trend weiter an, "immer mehr Gebiete in Spanien sind wieder stärker von der Pandemie betroffen".
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen lag in Spanien demnach zuletzt bei 56,42 und damit über dem kritischen Schwellenwert von 50. Es handele sich auch "nicht um eine einmalige Überschreitung des Schwellenwertes", sondern dies sei bereits seit einer Woche der Fall. "Die Überschreitung ist somit stabil", erklärte die Sprecherin.
"Die Ausweisung als Risikogebiet ist keine Grenzschließung und kein Reiseverbot", betonte das Gesundheitsressort. Reisende aus Spanien müssten jedoch nun bei ihrer Rückkehr einen kostenlosen Coronatest machen und sich solange in häusliche Quarantäne begeben, bis ein negatives Testergebnis vorliege, längstens jedoch für 14 Tage. Wer trotz der Einstufung nach Spanien reise, sollte sich unbedingt an die Regeln für Abstand- und Hygiene sowie zum Tragen von Alltagsmasken halten.
Für Länder oder Regionen, die auf der Liste der Risikogebiete des Robert-Koch-Instituts (RKI) aufgeführt sind, erlässt in der Regel das Auswärtige Amt eine Reisewarnung. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst noch nicht. Allerdings hatte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts bereits am Mittag darauf hingewiesen, dass für die Balearen von der Bundesregierung eine solche Reisewarnung erwogen.
Bislang galt die Einstufung als Risikogebiet und auch die Reisewarnung in Spanien nur für einige Regionen. Konkret waren dies Katalonien, Aragón, das Baskenland, Navarra und die Hauptstadt Madrid. Nun gelten als Risikogebiete auch so beliebte Ferienregionen wie Mallorca und Ibiza oder Andalusien.
by JORGE GUERRERO