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Spaniens Ex-Fußballpräsident Rubiales wegen Kuss-Skandals vor Richter in Madrid

Fünf Tage nach seinem Rücktritt ist der ehemalige spanische Fußball-Verbandspräsident Luis Rubiales am Freitag wegen Vorwürfen der sexuellen Nötigung erstmals vor einem Richter in Madrid erschienen. Rubiales hatte nach dem WM-Sieg der spanischen Frauen-Nationalmannschaft am 20. August in Sydney vor den Augen eines Millionenpublikums den Kopf der Spielerin Jennifer Hermoso mit beiden Händen festgehalten und sie auf den Mund geküsst. 

Nach Justizangaben wies Rubiales bei der Anhörung am Freitag erneut alle Vorwürfe zurück und betonte, es habe sich um einen einvernehmlichen Kuss gehandelt. Hermoso sieht den Vorfall dagegen als sexuellen Übergriff. Die Staatsanwaltschaft beantragte nach Justizangaben bei dem Termin am Freitag eine Verfügung, wonach Rubiales stets mindestens 500 Meter Abstand zu Hermoso halten muss und keinerlei Kontakt zu ihr aufnehmen darf, solange die Ermittlungen laufen.

Das Verhalten des Verbandschefs hatte im In- und Ausland Empörung sowie eine Krise im spanischen Fußball ausgelöst. Nach wochenlangem Gezerre um seinen Posten hatte Rubiales am Sonntag schließlich seinen Rücktritt als Präsident des spanischen Fußballverbands erklärt. Die Nationalspielerinnen kündigten am Freitag an, ihren Streik dennoch fortzusetzen, bis umfassende Reformen im Spanischen Fußballverband folgen.

gt/mid