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Spahn will aus Fairnessgründen Ende der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte in Quarantäne

Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten über einheitliche Regelung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat bekräftigt, dass er am Mittwoch zusammen mit den Gesundheitsministern der Länder das Ende der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte in Quarantäne beschließen will. "Es geht dabei nicht um Druck, sondern um Fairness", sagte Spahn im ZDF-"Morgenmagazin". "Warum sollen andere dafür zahlen, dass jemand für sich entscheidet, sich nicht impfen zu lassen?"

Bislang werden Arbeitnehmer, die in Quarantäne müssen, für ihren Verdienstausfall entschädigt. Einige Bundesländer haben aber bereits beschlossen, diese Praxis zu beenden. Bei dem Treffen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern in München wird nun über eine bundeseinheitliche Regelung und einen Stichtag beraten.

Sich impfen zu lassen, sei eine freie Entscheidung, erklärte Spahn. "Zur freien Entscheidung gehört auch Verantwortung." Auch für die 2G-Option - dass also Veranstalter selbst entscheiden können, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen - strebe er eine einheitliche Regelung im Bund an, sagte er im ZDF.

Eine Umfrage von YouGov im Auftrag der Jobplattform Indeed unter 2216 Erwerbstätigen ergab am Montag ein gemischtes Bild zur Frage der Lohnfortzahlung in Quarantäne. 48 Prozent sprachen sich dagegen aus, 43 Prozent dafür.

Fast die Hälfte, nämlich 44 Prozent der Ungeimpften, würde ihrem Arbeitgeber demnach die Quarantäne verschweigen, wenn sie in der Zeit keinen Lohn bekämen. Zwei Drittel der Geimpften gaben an, kein oder wenig Verständnis für Kolleginnen oder Kollegen zu haben, die sich nicht impfen lassen wollten.

by John MACDOUGALL