Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Teilnahme an einem privaten Abendessen mit einem Dutzend Teilnehmern im Oktober gerechtfertigt. "Die damalige Veranstaltung entsprach den Corona-Regeln", sagte er der "Bild am Sonntag". Spahn, der am Tag nach dem Dinner sein positives Corona-Testergebnis erhalten hatte, betonte: "Jemanden unwissentlich anzustecken, hätte ich zutiefst bedauert." Das sei wohl auch aufgrund der Vorsichtsmaßnahmen nicht passiert.
Harsche Kritik kam von der FDP. Generalsekretär Volker Wissing warf Spahn in der "BamS" vor, sich Sonderrechte herauszunehmen. "Die Sorgfalt, die der Gesundheitsminister von den Menschen bei der Einhaltung der Regeln erwartet, scheint ihm persönlich völlig abhanden gekommen zu sein." Während alle im Lockdown verharrten, "definiert Jens Spahn für sich persönlich Sonderrechte auf eine recht eigenwillige und schädliche Weise".
Dem "Wir" zufolge fand das Abendessen mit etwa einem Dutzend Unternehmern in Leipzig statt. Das Treffen hatte in einer Privatwohnung eines Bekannten von Spahn stattgefunden. Mehrere Gäste sollen demnach laut einem Teilnehmer im Zuge des Abendessens an die CDU gespendet haben. Alle hätten Abstand gehalten und Maske getragen, bis sie auf ihren Plätzen gesessen hätten.
by HANNIBAL HANSCHKE