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Sorgen um Anna-Lena Baerbock! Sie muss alle Termine absagen - macht Sie der Ampel-Streit krank?

Es erinnert an Kevin Kühnert! Eigentlich hatte sich Außenministerin Annalena Baerbock auf intensive Verhandlungen beim Weltklimagipfel in Baku vorbereitet. Vor ihrer Abreise betonte die Grünen-Politikerin ihre Ambitionen, "Klimakoalitionen über Kontinente hinweg“ zu schmieden, um den Klimaschutz international voranzutreiben. Doch jetzt kommt alles anders, Baerbock ist erkrankt - sie kann nicht mehr! Zerreibt sie der Ampel- und Regierungsstreit wie Kevin Kühnert und Ricarda Lang? Das wissen wir bisher:

Außenministerin sagt Termine ab

Wie die deutsche Delegation am Morgen in Aserbaidschans Hauptstadt mitteilte, wird die Ministerin "vorerst keine Termine wahrnehmen“. Damit fallen geplante bilaterale Gespräche, Pressekonferenzen und eine Rede vor dem Plenum aus – ein Rückschlag für die deutsche Klimadiplomatie. Der Gipfel befindet sich in einer kritischen Phase. Im Fokus stehen unter anderem die Aufstockung von Klimahilfen für Entwicklungsländer. Diese fordern allein eine Billion US-Dollar, um die Folgen der Erderwärmung zu bewältigen, wie das Handelsblatt berichtet. Scheitert Baerbock jetzt bei ihrem Herzensprojekt - brennt auch sie langsam aus? So ist die Lage:

Kritik an Lobbyismus und Gastgeberland

Deutschland zeigt sich grundsätzlich bereit, Verantwortung zu übernehmen, betonte Klima-Staatssekretärin Jennifer Morgan. Dennoch sei es essenziell, dass "alle Staaten, die es sich leisten können“, ihren Beitrag leisten. Neben der finanziellen Unterstützung plädiert Baerbock für den globalen Ausstieg aus fossilen Energien. Laut dem Auswärtigen Amt gehe es darum, die bereits beschlossenen Maßnahmen gegen klimaschädliche Energieträger konsequent umzusetzen.

Baerbocks Ausfall trifft die Klimaschutzbemühungen auch in einem entscheidenden Moment: Die Präsenz von mehr als 1.700 Vertreterinnen und Vertretern der Öl- und Gaslobby sorgt für Aufsehen. Laut der Organisation "Kick Big Polluters Out“ verfügen diese über mehr Zugangspässe als die Delegationen der zehn am stärksten von der Erderwärmung betroffenen Staaten zusammen. Klimaaktivistin Luisa Neubauer bezeichnete dies als "Desaster“.

Auch Aserbaidschans Rolle als Gastgeber wird kritisch betrachtet.

Umweltschützer sind pessimistisch

Präsident Ilham Aliyev wies in seiner Rede jegliche umweltpolitischen Vorwürfe zurück. Öl- und Gasexporte machen laut der Internationalen Energieagentur 90 Prozent der Exporte des Landes aus. Aliyev verteidigte fossile Brennstoffe erneut als „Geschenk Gottes“ und erklärte, diese seien essenziell für den globalen Markt.

Umweltschützer äußerten schon im Vorfeld Zweifel an der Neutralität des Gipfels. Baerbocks Teilnahme hätte eine wichtige Stimme für die Klimabewegung sein können – doch ihr krankheitsbedingter Ausfall schwächt die deutschen Bemühungen, den Klimaschutz international voranzutreiben.