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“Sopranos”-Star Annabella Sciorra belastet Weinstein schwer

“Habe versucht, zu kämpfen”

US-Schauspielerin Annabella Sciorra (59), bekannt aus der Serie “Die Sopranos”, ist eine von vier Hauptzeuginnen im Prozess gegen Harvey Weinstein (67). Am Donnerstag trat sie in den Zeugenstand, wie US-Medien berichten, und sprach über die Nacht Anfang der 90er Jahre, in der sie von Weinstein vergewaltigt worden sein soll.

Laut “The Hollywood Reporter” erzählte die demnach sichtlich mitgenommene Schauspielerin vor Gericht, Weinstein habe sie nach einem Abendessen nach Hause gebracht, sei später zurückgekommen und habe sich Zugang zu ihrer Wohnung verschafft. Er habe sich ihr immer wieder angenähert und sie habe sich überwältigt gefühlt, weil er so groß gewesen sei. “Er führte mich ins Schlafzimmer und schob mich aufs Bett.”

Weiter sagte Sciorra laut “Hollywood Reporter” im Zeugenstand, sie habe versucht, ihn von sich wegzubekommen: “Ich habe ihn geschlagen, ich habe ihn getreten”. Er habe ihre Hände genommen und sie über ihren Kopf gelegt, so die Schauspielerin, dann “legte er sich auf mich und vergewaltigte mich”. Sie habe versucht, zu kämpfen, “aber ich konnte nicht mehr kämpfen, weil er meine Hände festhielt”.

Weinsteins Anwältin Donna Rotunno stellte anschließend die Erinnerungen von Sciorra in Frage. Zudem befragte sie die Schauspielerin dazu, warum sie weder zur Polizei noch zu einem Arzt gegangen sei. Sciorra hatte ausgesagt, sie habe danach “so getan, als sei es nie passiert, weil ich in mein Leben zurückkehren wollte. … Ich habe mein Leben nach besten Kräften wieder aufgenommen”.

Zudem beschrieb Sciorra die Auswirkungen der angeblichen Vergewaltigung: “Ich verschwand. Ich fing an, viel zu trinken. Ich fing an, mich selbst zu verletzen. Ich habe mich nicht gut gefühlt und wollte nicht ausgehen, also habe ich viel Zeit alleine verbracht. “

Der Fall der Schauspielerin ist verjährt, für die Staatsanwaltschaft ist sie dennoch eine wichtige Zeugin. Weinstein ist in New York in fünf Punkten angeklagt, darunter Vergewaltigung. Der ehemalige Filmmogul hat alle Vorwürfe zurückgewiesen und behauptet, die sexuellen Handlungen seien einvernehmlich gewesen. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft.

(hub/spot)

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