Fitness-Influencerin Sophia Thiel (26) überrascht ihre Fans auf ihrem YouTube-Kanal mit einem offenen Geständnis. "Ich habe eine Essstörung", verrät bereits der Titel des Videos unverblümt, das sie am Sonntag (25. April) auf der Videoplattform veröffentlichte. Darin spricht die junge Frau erstmals über ihr gestörtes Essverhalten und ihre Vergangenheit mit ungesundem Abnehmen.
Das Video sei das "wahrscheinlich privateste, intimste, emotionalste und mir persönlich wichtigste", das sie bisher hochgeladen habe, leitet die 26-Jährige ein, bevor sie von dem Verlauf ihrer Erkrankung berichtet.
Zwar könne sie nicht genau sagen, wann sich ihr Essverhalten erstmals krankhaft verändert habe, aber sie habe bereits in ihrer Kindheit unter "einem sehr instabilen Essverhalten" gelitten. "Ich bin dann während meiner Schulzeit sogar in der Magersucht-Richtung hineingerutscht." Bei einer Größe von 1,72 Meter habe sie zu diesem Zeitpunkt unter 50 Kilo gewogen. Das entspricht laut Body-Maß-Index starkem Untergewicht.
Anschließend entdeckte sie das Bodybuilding für sich, das sie später auch national bekannt machte. "Ich habe gedacht, ich habe den Schlüssel für mich gefunden. Im Bodybuilding mit diesem perfektionistischen Ansatz, mit diesem Schwarz-Weiß-Denken kann ich genau meinen Körper formen, so wie ich es will," gesteht sie im Video.
Allerdings sei sie sich selbst nie genug gewesen. Aus einem Zusammenspiel zahlreicher Faktoren, wie unter anderem dem Einfluss von Social Media und ihren persönlichen Ansprüchen, entwickelte sich zunehmend eine ernstzunehmende Essstörung. Daher beschloss Sophia Thiel 2019, eine Auszeit zu nehmen.
Sie habe schließlich die Diagnose "Bulimia nervosa", umgangssprachlich Bulimie genannt, erhalten und 2020 eine Psychotherapie begonnen, was sie rückblickend als das "Beste, was ich hätte tun können" bezeichnet. Sie sei sehr stolz, dass sie heute so offen über ihre Krankheit sprechen könne, erklärt Thiel weiter. Sie habe sich für den Schritt entschlossen, um anderen Betroffenen zu helfen, Mut zu machen und zu zeigen, dass sie nicht alleine sind.