Ziemlich genau ein Jahr nach der Vorstellung des Sony DPT-RP1 “Digital Paper” Tablets folgt nun das ähnlich unkreativ benannte Sony DPT-CP1. Das riesige E-Ink-Panel hat man dafür auf DIN A5-Größe geschrumpft, ein Traum fürs Studium und andere PDF-lastige Umgebungen ist es nun aber erst recht.
Neuvorstellungen von Sony sind ein stetes Auf und Ab. Keine zwei Monate nach dem Mobile World Congress in Barcelona hat man mit dem Xperia XZ2 Premium bereits das nächste High-End-Smartphone vorgestellt und zumindest bei mir kaum mehr als ein gelangweiltes Schulterzucken provozieren können. Nebenher wurde aber auch die Fortsetzung eines absoluten Nischenprodukts angekündigt, das daran erinnert, wie gut dieses Unternehmen coole Ideen umsetzen kann.
Das neue Sony DPT-CP1 ist ein Digital Paper Tablet mit einem greyscale-E-Ink Display und zugegebenermaßen weit davon entfernt die Massen anzusprechen. Für pdf-lastige Arbeits- und Studienumgebungen wirkt es aber wie ein wahrgewordener Traum.
Hard- und Software: Ein PDF-Traum im handlicheren Format
Das nur 5.9 Millimeter schlanke neue Modell ähnelt natürlich dem im April 2017 vorgestellten Sony DPT-RP1, ist aber auf ein deutlich handlicheres DIN A5-Format umgestiegen. So bringt es das Display nun auf eine Diagonale von 10.3 Zoll und eine Auflösung von 1404 x 1872 Pixeln (224ppi) und sollte sich damit sowohl einfacher transportieren als auch bequemer halten können.
Es handelt sich allerdings weiterhin um ein E-Ink Panel, wie sie sonst vor allem in den (deutlich kleineren) E-Readern zu finden sind. Akkulaufzeit und Lesbarkeit dürften erfahrungsgemäß klassische Tablets weit hinter sich lassen, die Darstellung ist aber auch auf lediglich 16 Graustufen reduziert. Mehr als PDF-Dokumente anzeigen und bearbeiten ist mit dem Digital Paper Tablet kaum möglich. Diese lassen sich auf dem 16GB großen internen Speicher ablegen und mit dem beigefügten Stylus unkompliziert bearbeiten. Der Stylus hat die Maße eines gewöhnlichen Stiftes, ermöglicht Unterstreichungen und handschriftliche Anmerkungen und lässt sich seitlich an dem schlichten weiß-grauen Tablet befestigen.
Verwaltet werden können die Dateien cloud- oder server-basiert über die entsprechende Companion-App, die für macOS und Windows sowie iOS und Android zur Verfügung steht. Damit lassen sich auch Webseiten und andere Dokumente in PDF-Dateien umwandeln und direkt an das Tablet senden.
Preis und Verfügbarkeit: Schlechte Nachrichten
Sony hat allerdings nicht nur die guten Features des großen Bruders übernommen, sondern auch die bisherigen Nachteile. Das Sony DPT-CP1 soll diesmal zwar preislich unter 70.000 yen (ca. 530 Euro) liegen, wirklich erschwinglich ist es damit aber noch immer nicht.
Außerdem ist auch das neueste Modell weiterhin nur für den japanischen Markt vorgesehen und wird voraussichtlich niemals in Europa erscheinen. Hoffentlich wird man es aber wie das weiterhin erhältliche 13 Zoll-Modell dennoch über verschiedene Online-Händler beziehen können, denn ich persönlich finde das Tablet wesentlich spannender als das tausendste Xperia-Flaggschiff.
Alle Bilder via Sony