In dieser Woche war auf dem EU-Gipfel eine wichtige Entscheidung getroffen worden. Denn die 27 Staats- und Regierungschefs hatten sich beim zweitägigen EU-Gipfel in diese Woche auf die Einführung des EU-Impfpasses festgelegt. Der digitale Corona-Impfpass soll bereits vor den Sommerferien Realität werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich bei dem EU-Gipfel jetzt erstmals offen dafür gezeigt, geimpften Personen Vorteile zu gewähren. “Wenn wir genügend Menschen ein Impfangebot gemacht haben werden und sich einige partout nicht impfen lassen wollen, wird man überlegen müssen, ob es in bestimmten Bereichen Öffnungen und Zugänge nur für Geimpfte geben soll“, erklärte Merkel. Und einer dieser Vorteil könnte der EU-Impfpass sein, der in den nächsten 3 Monaten kommen soll. Den Impfpass sollen vorerst Menschen erhalten die gegen das Coronavirus geimpft worden sind. In den ersten Monaten soll angeblich auch erst einmal ein negativer PCR-Test ausreichend sein. Damit kommt der digitale Corona-Impfpass wohl noch rechtzeitig vor den Sommerferien. Dort sollen neben Art und Datum der Impfung auch negative PCR-Tests oder der Antikörpergehalt des Blutes nach einer Erkrankung angegeben werden. Allerdings gibt es aus Frankreich und Deutschland noch immer ein wenig Widerstand. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage der Kinder. Für diese gäbe es bisher nämlich keinen Impfschutz.
Reiseveranstalter rund um den Globus hoffen auf eine Erholung des Reiseverkehrs bereits in Sommer 2021. Besonders in Deutschland erwarten die Veranstalter trotz der noch immer erhöhten Infektionszahlen eine Reisewelle zur Sommersaison. Dabei sollen vor allem die nun geplanten Schnelltests und auch der EU-Impfpass ein wichtige Rolle spielen. “Reisen in Europa wird im Sommer 2021 möglich sein – sicher und verantwortungsvoll“, prognostiziert Fritz Joussen, der Chef des Touristik-Konzerns TUI. Allerdings soll es bis zur Einführung des EU-Impfpasses wohl noch 3 Monate dauern. Bis dahin werden wohl vor allem ältere und pflegebedürftige Menschen geimpft worden sein. Also nicht gerade die typische Klientel für einen Sommerurlaub im Ausland. Trotzdem ist die Branche zur Zeit sehr optimistisch. “Ein europäischer Impfpass kann dabei helfen, Reisefreiheit wiederherzustellen. Daran besteht kein Zweifel“, gibt sich Joussen optimistisch. Sein Unternehmen sei bereits mit Ländern wie Spanien, Griechenland und Zypern in enger Abstimmung, um noch in diesem Sommer wieder Tourismus möglich zu machen. Gespräche mit anderen Ländern am Mittelmeer sollen ebenfalls bald folgen. Angeblich verzeichne die Branche bereits zahlreiche Anfragen und auch Buchungen.
Ebenfalls sehr optimistisch äusserte sich der Geschäftsführer von DER Touristik Deutschland, Mark Tantz. Diese hatte den gerade beendeten EU-Gipfel als Meilenstein für die Reisebranche bezeichnet. “Der digitale Impfpass wird eine erhebliche Erleichterung für den Reiseverkehr und insbesondere auf der Fernstrecke ein wichtiges Instrument werden“, glaubt der Touristik-Manager. Auch bei der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa geht man davon aus, dass mit einer umfangreichen Teststrategie schon bald wieder Reisen in viele europäische Urlaubsgebiete möglich werden. Die international anerkannten digitalen Impf- und Testnachweise hätten für den wieder erstarkenden Flugverkehr eine große Bedeutung, erklärte eine Sprecherin der Fluglinie.
